In ihrer Festrede anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Verbandes der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) würdigte Gitta Connemann, MdB, Vorsitzende der Enquete Kommission Kultur, gestern in Hamburg die Bedeutung der privaten Konzertwirtschaft und des VDKD für das kulturelle Leben und die Künstlerförderung in Deutschland. Gitta Connemann äußerte Verständnis für zahlreiche Anliegen des Verbandes und bat abschließend um eine Allianz der Konzertveranstalter mit der Kulturpolitik. Ihre Rede fand großen Beifall und, wie Michael Russ, Präsident des VDKD, betonte: “Wir werden der Einladung von Gitta Connemann gerne folgen und spätestens im Herbst dieses Jahres erneut den Dialog mit der Enquete Kommission Kultur suchen, um für eine Berück-sichtigung unserer Anliegen zu plädieren und bestimmte Lösungsansätze weiter zu entwickeln.“

Neben der Thematik der Künstlerförderung hob Gitta Connemann auch die wirtschaftliche Bedeutung der Konzertveranstalterbranche, die „Unternehmer für die Kunst und Künstler“ seien, hervor und plädierte dafür, dass sich die kulturpolitische Diskussion von einem „entökonomisierten“ Kulturbegriff verabschieden müsse. Dabei betonte sie die Wichtigkeit der öffentlichen Kulturförderung, wies aber auch darauf hin, dass man die Struktur von Förderung durchaus hinterfragen dürfe – womit sie auch Bezug auf den ständigen Einsatz des VDKD für einen fairen Wettbewerb zwischen öffentlich subventionierten und privatwirtschaftlichen Konzertveranstaltern nahm.

Bei den Feierlichkeiten anlässlich der Gründung des Verbandes vor 60 Jahren, am 28. Mai 1946, wurde zudem der mit 10.000 Euro dotierte Musikpreis des VDKD 2006 verliehen. Die Auszeichnung des 18-jährigen Pianisten Joseph Moog stieß auf große Zustimmung. Seine Darbietung, bei der er auch eine Eigenkom-position vortrug, wurde enthusiastisch von den anwesenden VDKD-Mitgliedern und Gästen aufgenommen, die sich dem Schlusswort der Jury anschließen konnten: „ […] von Joseph Moog wird in Zukunft noch viel zu hören sein.“

Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. wurde 1946 in Hamburg gegründet. Ziel des Verbandes ist die Stärkung der privatwirtschaftlich organisierten deutschen Konzertwirtschaft. Im VDKD sind rund 250 Agenturen, Konzertveranstalter und Stiftungen zusammengeschlossen, die im Bereich E- und U-Musik jährlich rund 1,6 Milliarden Euro umsetzen und ein Publikum von rund 40 Millionen Besuchern ansprechen.

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