Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Berlin wurden am 6. April 2022 die drei Preisträgerinnen und Preisträger für den Deutschen Preis für Kulturelle Bildung „KULTURLICHTER“ 2021 ausgezeichnet. Der „Preis des Bundes“ wurde an das Projekt „Music Swap Lab“ des Zukunftslabors, einer Initiative der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, verliehen. Das Projekt „Error Music – don’t delete!“ von ACUD MACHT NEU und Junge Tüftler gGmbH in Berlin erhielt den „Preis der Länder“. Der „Preis des Publikums“ ging an das Projekt „Global Citizens - Wir sind Viele!“ vom Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven. Der „KULTURLICHTER“-Preis wird gemeinsam von Bund und Ländern ausgelobt.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth verlieh den mit 20.00 Euro dotierten „Preis des Bundes“. Mit dem „Music Swap Lab“ wird ein Projekt aus Bremen ausgezeichnet, das mit seinem partizipativen Ansatz in die ganze Republik wirkt und klassische Musik niedrigschwellig zugänglich und erlebbar macht. Durch das gemeinsame Musizieren der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen mit allen Musikbegeisterten, die mitmachen wollen, entstehen einzigartige Musikvideos. Es ist keinerlei musikalische Vorerfahrung nötig, da Tutorials erklären, wie auch ohne klassische Instrumente ein Orchester-Beitrag entstehen kann. Denn selbst Gläser, Kochtöpfe oder der eigene Körper können zum Instrument werden. Als Grundlage für diese partizipative Mitgestaltung dienen berühmte klassische Musikstücke. Was als Labor begann, ist mittlerweile eine Institution, mehrfach ausgezeichnet und Vorbild für viele andere Initiativen.
Weitere Informationen unter https://musicswaplab.com/
Der Berliner Kultursenator Dr. Klaus Lederer verlieh am Abend den Preis der Länder. Mit dem Preis würdigen die Bundesländer ein regional und interregional übertragbares Projekt. Der Preis der Länder ist ebenfalls mit 20.000 Euro dotiert. Das Projekt „Error Music – don’t delete!“ von ACUD MACHT NEU und Junge Tüftler gGmbH in Berlin bietet experimentelle Sound-Workshops als „Sound x Tech“-Format für Mädchen und nicht-binäre Kinder zwischen zwölf und 14 Jahren an. Im Rahmen von Projektwochen werden spielerisch die Beziehungen zwischen Klang, Technologie, Fehlerkultur und den Sinnen erforscht. Teilnehmende sollen ermutigt werden, Fehler wertzuschätzen und in ihnen Potenzial für Neues, Noise und Kreativität zu sehen. Dabei geht es um eine gezielte Förderung von Selbstbewusstsein und Teilhabe im Umgang mit „Sound x Tech“ durch Hacking, Tüfteln, Gestalten und experimentelles Performen.
Weitere Informationen unter https://acudmachtneu.de/mag/error-music-dont-delete-starts-now/
Der Preis des Publikums prämiert ein Projekt mit besonderem Potenzial. Das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven gewinnt mit dem Preis eine maßgeschneiderte Beratung für die Weiterentwicklung des Projektes „Global Citizens - Wir sind Viele!“. Die Kulturstiftung der Länder und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützen mit dem Preis des Publikums ideell die Umsetzung eines herausragenden Konzepts, das noch professionellen Anschub für die Umsetzung benötigt, sei es bei der technischen Entwicklung, der Netzwerkarbeit oder bei der Weiterentwicklung des Vermittlungskonzepts. Die Beratung orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und Anliegen des Projekts, auf die dann passgenau eingegangen wird. Über den Preis des Publikums wurde in einem ein Online-Voting entschieden. Er ist undotiert.
„Global Citizens – Wir sind Viele!“ vermittelt in einem innovativen Online-Workshop Debattenkultur und ermöglicht durch den Einsatz einer Plattform nicht nur einen bundesweiten, sondern einen globalen Austausch junger Menschen über gesellschaftspolitische Fragestellungen zum Themenkomplex Migration. Ziel ist es, durch Diskussion und Austausch Kreativität und zukunftsorientiertes Denken zu fördern. Denn miteinander debattieren, ist der Kern einer Demokratie und das Herz unseres Zusammenlebens.
Weitere Informationen: https://dah-bremerhaven.de/
„Alle nominierten Projekte machen mehr ‚Kultur für alle‘ möglich.“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Den Gewinnerinnen und Gewinnern der ‚KULTURLICHTER‘-Preise gratuliere ich von ganzem Herzen. Die nominierten Projekte bringen auch in diesem Jahr die kulturelle Bildung zum Leuchten, zeigen, wie innovative Teilhabeformen kreativ umgesetzt werden können, strahlen so in das ganze Land und darüber hinaus. Alle nominierten Projekte machen mehr ‚Kultur für alle‘ möglich, für dieses wunderbare Engagement möchte ich Ihnen danken. Menschen mitzunehmen, egal welche Vorkenntnisse oder Mittel sie haben, welchen Geschlechts oder Alters sie sind, welche Herkunft sie haben, ist der Schlüssel zu kultureller Teilhabe. Allen die Teilhabe an Kultur zu ermöglichen, ist gerade in diesen Zeiten wichtiger denn je, denn Kultur hält uns und unsere Gesellschaft zusammen. Kultur gibt unserer Demokratie eine Stimme.“
Dr. Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin: „Die Corona-Pandemie hat uns die Relevanz digitaler Formate in allen Bereichen besonders deutlich gemacht. Dies gilt auch für die Kultur. In digitalen Angeboten stecken viele Chancen und Möglichkeiten, sie sind unschätzbar in ihrem Wert, wenn es darum geht, noch mehr Menschen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Die Ausgezeichneten, wie die Nominierten, haben mit ihren großartigen Projekten gezeigt, wie aus Chancen und Möglichkeiten ganz praktisch und für alle Kulturerleben möglich wird.“
Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder und Co-Vorsitzender der Jury: „Ich bin dankbar dafür, dass im zweiten Jahr, in dem wir den Kulturlichter-Preis verleihen, so viele neue, innovative, niedrigschwellige digitale Mitmachangebote zur Bewerbung eingereicht wurden. Und ich halte es für sehr ermutigend. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern, deren Projekte Best-Practice-Beispiele sind, wahre Kulturlichter. Ich wünsche ihnen, dass sie auch für andere Vorbild und Orientierung sind dafür, wie man im digitalen Raum Neugier und Begeisterung weckt und wie man kulturelle Teilhabe ermöglicht.“
Das Video der Preisverleihung finden Sie im YouTube-Kanal der Kulturstiftung der Länder . Fast 100 Bewerbungen waren für den Preis „KULTURLICHTER“ eingegangen, die Jury hatte anschließend über die Bewerbungen beraten und die fachliche Auswahl von neun Projekten in drei Kategorien getroffen.