Am kommenden Samstag, 11. September, wird im Schlosstheater Rheinsberg (Brandenburg) erstmalig der „BuJazzO-Kompositionspreis“ vergeben. Das Bundesjazzorchester präsentiert unter der Leitung von Marko Lackner die besten Kompositionen und gibt damit gleichzeitig sein Abschlusskonzert der 46. Arbeitsphase.

Insgesamt drei Preisträger – bis vor wenigen Jahren Mitglieder im Bundesjazzorchester – gingen aus dem erstmals ausgelobten Kompositionspreis hervor. Die Jury, bestehend aus Prof. Steffen Schorn, Prof. Marko Lackner, Dr. Peter Ortmann, dem Musiker Thomas Zoeller und dem WDR-Jazzjournalisten Dr. Bernd Hoffmann, vergab den ersten Preis, dotiert mit 1.500 Euro, an David Grottschreiber für seine Komposition “Mellow Drama”. Grottschreiber verbleibt in seiner Ästhetik vergleichsweise kühl, besticht andererseits durch ausgefeiltes Farbenspiel. Den zweiten Preis (1.000 Euro) gewann Max von Mosch für seine Komposition “Mont Royale”. Er praktiziert mit seinem Werk energetischen Bigbandjazz mit wuchtigen Akzenten im medium-up-Tempo unter Verwendung komplexer linearer Texturen. Der dritte Preis (500 Euro) ging an Katharina Thomsen für ihre Komposition “Dijo”. Ihre Kompositionsidee kommt – fast Bigband-unüblich – in liedhafter Einprägsamkeit daher und leugnet nicht die Nähe zum Song.

Aktuelle und ehemalige Mitglieder des BuJazzOs bis zum Alter von 30 Jahren haben Werke eingereicht. Musikalisch verweisen alle Kompositionen auf die neue Ausrichtung des Orchesters, die sich in wechselnden Dirigenten, Komponisten und Programmen niederschlägt und folgerichtig die aktuellen Trends der neuen Musik für Jazzorchester widerspiegelt. Kennzeichen vieler Werke sind die Einheit von lyrischen und packenden rhythmischen Passagen in einer Form. Die prämierten Kompositionen zeichnen sich durch eine teilweise hohe Komplexität aus, die jedoch durch einen ineinander fließenden Farbenreichtum angenehm spielend und hörend zu verfolgen sind.

Die Preise wurden von der Pro Musica Viva Maria Strecker-Daelen Stiftung gestellt und werden von Dr. Ulrike Liedtke im Namen des Präsidiums des Deutschen Musikrats, von Prof. Marko Lackner (Jury) und von Dr. Peter Ortmann (BuJazzO) am Samstag im Schlosstheater Rheinsberg überreicht.

Die Preisträgerkompositionen erscheinen zusammen mit weiteren eingereichten Werken in Kürze unter dem Titel „Young German Jazz – Big Band Version“ auf einer CD und sind in Konzerten, u.a. bei der Verleihung des WDR-Jazzpreises im WDR Funkhaus am 29. Oktober 2010 anlässlich der „Tutti Pro Orchesterpartnerschaft“ mit der WDR-Big Band zu hören.