Am 1. Dezember 2017 erscheint im Museum der Stadt Füssen das Buch Füssener Lauten- und Geigenbau europaweit. Mitherausgeber sind das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg und das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig.

Über das Buch Der Füssener Lautenbau prägte in der Frühen Neuzeit die Herstellung von Saiteninstrumenten in weiten Teilen Europas. Möglich wurde dies durch die Lage an einem wichtigen Handelsweg zwischen Deutschland und Italien und den Zugang zu hochwertigen Holzarten am nördlichen Alpenrand.

Die drei Autoren stellen anschaulich dar, wie Lauten- und Geigenmacher aus Füssen ihr Handwerk ausübten und sich in den Handelsmetropolen und Residenzstädten südlich und nördlich der Alpen etablierten. Dabei entsteht ein faszinierendes Bild europäischer Kultur- und Musikgeschichte vom 15. bis ins 19. Jahrhundert. Die zahlreichen Abbildungen des Buches entstammen den Sammlungen historischer Saiteninstrumente des Museums der Stadt Füssen, der Universität Leipzig und des Germanischen Nationalmuseums sowie weiteren öffentlichen und privaten Sammlungen.

Die Autoren

Es ist kein Zufall, dass dieses Buch von drei Autoren gemeinsam konzipiert und geschrieben wurde, denn ihre Zusammenarbeit beim großen Forschungskomplex des Füssener Instrumentenbaus reicht dreißig Jahre zurück. Eine lange Reihe von Detailprojekten führte mal zwei, mal drei von ihnen in wechselnder Federführung immer wieder zusammen, wobei die jeweils zuvor allein erworbenen Daten und Erfahrungen bereichernd zusammenfließen konnten. Sei es die Sammlung Schreinzer im Germanischen Nationalmuseum oder der Aufbau einer Lautensammlung im Museum der Stadt Füssen, sei es die Untersuchung, Restaurierung oder der Erwerb einzelner Objekte, seien es die Monographien ausgesuchter Lauten- und Geigenbauer, der Klostermusik von St. Mang, des europäischen Lautenkartells der frühen Neuzeit oder aber der Aufbau spezieller Datenbanken für Lauten, Geigenzettel oder Brandstempel. So wie die Stadt Füssen in ihrem Wappen drei Füße besitzt, ruht auch dieses Buch auf drei Säulen: der Musikforschung, der Restaurierung und der Sozialgeschichte.

Josef Focht (geb. 1961) studierte in München, Wien und Tübingen Musik- und Kulturwissenschaften
sowie Kontrabass und Klavier. Er hat eine Professor für Organologie an der Universität Leipzig inne
und leitet dort das Musikinstrumentenmuseum.

Klaus Martius (geb. 1954) studierte Germanistik und Lateinische Philologie, ehe er seine Ausbildung
zum Restaurator absolvierte. Er betreut am Institut für Kunsttechnik und Konservierung des
Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg die Sammlung historischer Musikinstrumente.

Thomas Riedmiller (geb. 1951) studierte an der Universität Tübingen Empirische Kulturwissenschaft,
Neuere und Osteuropäische Geschichte. Ab 1987 konzipierte er den Neuaufbau des Museums der
Stadt Füssen, das er von 1990 bis 2016 ebenso wie das städtische Kulturamt leitete.

Programm:
- Begrüßung durch den Ersten Bürgermeister der Stadt Füssen, Paul Iacob
- Grußwort des Friedrich-Hofmeister-Musikverlags, Stefanie Clement
- Vorstellung des Buches durch die Autoren, musikalisch begleitet durch Nicolas Kyriakou, Gitarre

Absätze