In seiner traditionellen Frühjahrssitzung in Berlin wurden dem Aufsichtsrat der GEMA vom Vorstand die Bilanz und der Geschäftsbericht des Jahres 2004 vorgelegt. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erzielte die GEMA in allen Ertragsbereichen (ausgenommen Tonträgerindustrie) Zuwächse von 567,9 Mio. Euro auf 597,8 Mio. Euro (ein Plus von 5,3 % = 29,9 Mio. Euro) bei einem Rückgang im Tonträgerbereich von 245,7 Mio. Euro auf 208,4 Mio. Euro (ein Minus von 15,2 % = 37,3 Mio. Euro). Erstmals seit den 80er Jahren musste also ein Ertragsrückgang von 813,6 Mio. Euro auf 806,2 Mio. Euro hingenommen werden um 0,9 % = 7,4 Mio. Euro. Eckdaten des Ertrags 2004.

Die negative Entwicklung des Tonträgermarktes, der etwas über ein Viertel des Gesamtaufkommens der GEMA ausmacht, hat sich auch im Geschäftsjahr 2004 fortgesetzt. Zudem wurde der Rückgang des CD-Absatzes überschattet vom Konflikt mit der Phonoindustrie über die Höhe der Tonträgervergütung. Wegen dieses Rechtsstreits, der bei der Schiedsstelle des Deutschen Patent- und Markenamts anhängig ist, musste die GEMA Rückstellungen bilden. Der Rückgang des Ertrags im Bereich Industrie belief sich auf 36,7 Mio. Euro oder 15,2 %. Im Bereich des Außendienstes konnte die GEMA die positive Ertragsentwicklung der zurückliegenden Jahre fortführen. Die Erträge stiegen um 11,2 Mio. Euro oder 4,6 %. Auch konnten die Erträge im Bereich Rundfunk und Fernsehen um 11,8 Mio. Euro oder 5,4 % gesteigert werden. Besonders erfreulich ist die Senkung des Kostensatzes von 14,7 % auf 14,4 %. Der Kostensatz liegt damit auf seinem niedrigsten Wert seit mehreren Jahren.

Prof. Dr. Reinhold Kreile, Vorsitzender des Vorstands der GEMA, bewertete in einer ersten Stellungnahme die Jahresbilanz 2004: „Die GEMA hat in einem zweifellos sehr schwierigen Geschäftsjahr ein noch zufrieden stellendes Ergebnis für die Musikautoren erzielen können. Trotz der rückläufigen Gesamterträge hat das Kostenmanagement der GEMA seine Effizienz nachdrücklich unter Beweis gestellt, so dass die GEMA ihre Spitzenposition unter den internationalen Verwertungsgesellschaften behaupten konnte. Die GEMA wird auch künftig dafür Sorge tragen, dass der starke wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Wert der Musik in einer stets angemessenen Entlohnung der musikalisch Kreativen seine Entsprechung findet.“

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