In einem offenen Brief gratuliert GEMA-Chef Prof. Dr. Reinhold Kreile Bundeskanzler Schröder zum Phonoline-Start, weist aber auch auf Mängel bei der Vergütung der Urheber hin. Mit dem PhonoLine-Start setze Schröder ein Zeichen dafür, dass die deutsche Politik offen und fördernd für die Weiterentwicklung der digitalen Technik und der Rechte der Urheber sei. Allerdings sei für Phonoline noch nicht die erforderliche urheberrechtliche Lizenz eingeholt worden. "Sicherlich wird dieses auch noch im Laufe der Zeit geschehen", fährt Kreile fort, "aber es ist ein Zeichen dafür, dass seiten der sogenannten Musikindustrie die Rechte der Urheber nicht so im Vordergrund stehen, wie die Urheber dies wünschen". Kreile bittet den Kanzler deswegen, er möge in seiner Eröffnungsrede auf der CeBIT "auch einige Worte über das geistige Eigentum finden". Schließlich habe die von ihm geführte Bundesregierung wiederholt programmatisch darauf hingewiesen, dass Deutschland nicht durch Rohstoffe seinen Wohlstand sichern und ausbauen kann, sondern nur durch die Kreativität seiner Bürger und den notwendigen Schutz dieser kreativen Leistungen. Die GEMA sehe dies insbesondere auch im Bereich der Musikkultur, die Schaden erleide, wenn die kreativen Musikautoren nicht geschützt und angemessen entlohnt würden. In Reaktion auf den Brief der GEMA erklärte Bundesverbands-Sprecher Hartmut Spiesecke: "Für Phonoline gibt es natürlich eine geregelte Vergütungsbasis, die auf dem von der GEMA veröffentlichten Tarif basiert."