Der Fasch-Preis der Stadt Zerbst/Anhalt 2019 geht an die Geigerin Anne Schumann. Das verkündete der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) Ende Januar bei einer Präsentation der 15. Internationalen Fasch-Festtage in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund in Berlin. Verliehen wird der Preis im Rahmen der Eröffnung des Barockmusik-Festivals am 11. April. Mit dem Ensemble Fürsten-Musik spielt Anne Schumann an diesem Abend auch das Eröffnungskonzert im Katharina-Saal der Zerbster Stadthalle. Dabei erklingen in einem reinen Fasch-Programm ebenfalls wieder neu erschlossene Werke als Erstaufführung.
Anne Schumann ist eine international gefragte Interpretin (Violine und Viola d’amore), sowohl auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis als auch auf modernem Instrumentarium. Seit vielen Jahren prägen ihre Konzerte das Gesicht der Internationalen Fasch-Festtage mit, sowohl mit ihrem eigenen Ensemble, der Chursächsischen Capelle Leipzig, sowie als Solistin und Orchestermitglied in anderen Ensembles. Von Beginn ihrer Karriere an engagiert sie sich für die Musik Faschs und trägt auch mit der Erschließung von Musikwerken aus seinem Umfeld zur Wiederentdeckung und Publizierung von Musik an der Zerbster Residenz bei.
Die Internationalen Fasch-Festtage sind einer der musikalischen Höhepunkte in Sachsen-Anhalt. Seit 1983 würdigen die von der Stadt Zerbst/Anhalt und der Internationalen Fasch-Gesellschaft ausgerichteten Festtage das Wirken des Barockkomponisten und langjährigen Zerbster Hofkapellmeisters Johann Friedrich Fasch (1688-1758).
Unter dem Thema "Musik in Anhalt-Zerbst“ richten die 15. Internationalen Fasch-Festtage vom 11. bis 14. April 2019 den Blick über die Stadtgrenzen hinaus. Gerade in den letzten Jahren wurde durch neue Forschungserkenntnisse deutlich, dass es auch in der Zerbster Nachbarschaft interessante und hochstehende musikalische Traditionen gab. Ein internationales Staraufgebot wird dieses reiche Material in beeindruckenden Spielstätten in Zerbst/Anhalt und in der Barockkirche Burgkemnitz in klingende Meisterwerke umsetzen. Dazu gehören neben der Fasch-Preisträgerin Stars der Alte-Musik-Szene wie Hille Perl (Viola da gamba), Shalev Ad-El (Cembalo) sowie das belgische Ensemble "Il Gardellino“.
Neue Wege geht das Festival mit einem Rockkonzert der Zerbster Band "The Artcores“ in einem ehemaligen Flugzeughangar und dem Cross-over-Projekt "Fasch meets Jazz“. Dabei vereinigen sich das Cristin Claas Trio, das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode und der Kammerchor des Universitätschores Halle zu einer spannenden Kombination. Höhepunkt ist die Aufführung von Faschs Magnificat G-Dur FR 1290 in einer Adaption von Christoph Reuter für Jazztrio, Chor, Solisten und Barockorchester.