Die deutsche Orchesterlandschaft steht auf der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit und gehört zum Kernbestand der deutschen Kulturlandschaft, um die Deutschland in der Welt beneidet wird. Allerdings haben es die reinen Konzertorchester im Vergleich zu Opernhäusern und Theaterorchestern mitunter schwer, ihre unersetzliche Rolle öffentlich breit zu vertreten.

Wie der Haushaltsausschuss des Bundestages am vergangenen Donnerstag beschloss, soll die einzigartige deutsche Orchesterlandschaft angesichts stets wachsender internationaler Herausforderungen darin unterstützt werden, ihre künstlerische Qualität weiter zu steigern und ihre Organisationsstrukturen nach modernsten Maßstäben auszurichten. Ziel ist es, die geförderten Institutionen in den Stand zu versetzen, langfristig Exzellentes zu leisten. Dafür stellt der Bund nun fünf Jahre lang jedem geförderten Orchester bis zu 900.000 Euro jährlich bereit.

Zu den vom "Programm Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ geförderten sechs Konzertorchestern zählen die Bochumer Symphoniker, die Jenaer Philharmonie, die Münchner Symphoniker, die Stuttgarter Philharmoniker, die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz und die Symphoniker Hamburg. Die sechs Orchester, die sich zu den Exzellenzzielen des Projekts bekennen und in einem Arbeitskreis die Umsetzung koordinieren werden, wollen auch gemeinsam darauf hinwirken, Politik und Gesellschaft für die Bedeutung der deutschen Konzertorchester zu sensibilisieren.

"Das Projekt erweitert die Wirkmöglichkeiten von uns allen erheblich, wofür wir außerordentlich dankbar sind“, sagt Daniel Kühnel, Intendant der Symphoniker Hamburg. "Wir sind uns aber auch ausdrücklich bewusst, dass dies mit einer Verpflichtung einhergeht: Zur künstlerischen und organisatorischen Exzellenz, zur Kooperation mit den anderen geförderten Orchestern, zur weiteren Vernetzung mit verschiedensten gesellschaftlichen Institutionen, zum Generieren von Erkenntnissen über den modernen Orchesterbetrieb – und dazu, das Erarbeitete auch nach den fünf Förderjahren weiterzuentwickeln.“ Nach der Entscheidung zur Sanierung der Laeiszhalle sei dieses Programm ein weiteres starkes Signal aus Berlin, ein Bekenntnis zur Bedeutung von Musik für die Gesellschaft, so Daniel Kühnel: "Wir danken erneut den haushaltspolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen, insbesondere den Hamburger Abgeordneten Rüdiger Kruse und Johannes Kahrs für die Weitsicht und für die Unterstützung.“