Das Festspielhaus Baden-Baden und sein Intendant Andreas Mölich-Zebhauser ernten in der neuen Saison 2009/2010 die Früchte lang gepflegter Freundschaften. „Die Begeisterung der Künstler für unser Haus und die Treue unserer privaten Förderer verleihen mir einen attraktiven Gestaltungs-Spielraum“, sagte der Intendant heute (24.04.2009) zur Vorstellung des neuen Programms.
Der Spielplan 2009/2010 zeichnet sich durch eine so noch nie da gewesene Dichte an Auftritten bedeutender Künstlerpersönlichkeiten der klassischen Musikwelt aus, von denen viele in besonderen Baden-Badener Programmen zu erleben sein werden. Neben den Opern, Konzerten und Balletten mit zahlreichen großen Namen der Musikwelt werden auch der Kundenservice und Musik-Vermittlungsprogramme ausgebaut.
„Das Engagement der privaten Förderer, die ein Drittel des Budgets tragen, bleibt stabil“, so Andreas Mölich-Zebhauser. Dass die „private Bürgerbewegung“ für die klassische Musik in Baden-Baden größer wird, bewegt den Intendanten, „dafür bin ich besonders dankbar“.
DIE MACHT DES GESANGES: VON BARTOLI BIS VARGAS
Sänger, Dirigenten, Instrumentalsolisten, Ballette und Orchester von Weltruf gestalten die Baden-Badener Festspiel-Saison 2009/2010. Bei den Sängern stehen Arien- und Liederabende großer Künstler wie Renée Fleming, Cecilia Bartoli, Waltraud Meier, Joyce di Donato, Roberto Alagna, Jonas Kaufmann, René Pape oder Ramón Vargas im Vordergrund. Das Festspielhaus Baden-Baden stellt den deutschen Bass-Bariton Thomas Quasthoff in den Mittelpunkt eines vierteiligen Künstlerportraits.
Im Rahmen seines zweiten Konzerts am 20. November 2009 wird Thomas Quasthoff der Herbert von Karajan Musikpreis 2009 verliehen.
STARKE FRAUEN: „ELEKTRA“ UND „CARMEN“
Um besonders starke Frauenfiguren in der Operngeschichte ranken sich die Musiktheater-Produktionen „Elektra“ und „Carmen“ der Baden-Badener Festspiel-Saison 2009/2010. Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ und Gioachino Rossinis „Il viaggio a Reims“ komplettieren die Musiktheaterproduktionen der vier Festspielphasen.
„Elektra“ von Richard Strauss wird unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann im Zentrum der Winterfestspiele 2010 stehen. Katarina Dalaymann wird die Titelfigur verkörpern, Jane Henschel ist als Klytämnestra zu hören und René Kollo kehrt als Aegist zurück auf die Opernbühne. Mit der Münchner Inszenierung von Herbert Wernicke, der im Jahr 2002 verstarb, setzt das Festspielhaus Baden-Baden seine Wernicke-Retrospektive fort, die erfolgreich mit dem „Rosenkavalier“ im Januar 2009 begonnen worden war.
Die Pfingstfestspiele 2010 stehen ganz im Zeichen der Neuinszenierung der Oper „Carmen“ von George Bizet. Der junge Dirigent Teodor Currentzis übernimmt dazu die Musikalische Leitung. Als Regisseur kehrt Philippe Arlaud zurück nach Baden-Baden. Er hatte hier zuletzt mit „Falstaff“ und „Rigoletto“ wichtige Impulse in der Verdi-Interpretation gesetzt.
Weitere Opern im Baden-Badener Programm 2009/2010 sind unter anderen Rossinis „Il viaggio a Reims“ sowie Ausschnitte aus „Boris Godunow“ und der „Walküre“. Diese Programme werden von Valery Gergiev und dem Mariinsky-Theater St. Petersburg gestaltet. Konzertant erklingen darüber hinaus Ausschnitte aus Wagners „Tristan und Isolde“ unter der Leitung von Sir Simon Rattle.
Zum Saisonauftakt wird die „Dreigroschenoper“ von Kurt Weill und Bertolt Brecht in der viel gelobten Inszenierung des Berliner Ensembles zu sehen sein. Robert Wilson führte Regie und schuf das Bühnen-Design.
ORCHESTER: VON CLEVELAND ÜBER WIEN NACH BADEN-BADEN
Die sinfonischen und solistischen Konzerte der Saison 2009/2010 werden von großen Orchestern und Dirigenten angeführt. Die Wiener Philharmoniker werden erstmals unter der Leitung von George Prétre in Baden-Baden zu hören sein. Die Sächsische Staatskapelle Dresden steuert das Oostal ebenso an wie die Münchner Philharmoniker, das Mahler Chamber Orchestra, die Academy of St. Martin in the Fields oder das Philharmonina Orchestra London. Ein spektakulärer Saisonabschluss ist mit dem Konzert des Cleveland Orchestras unter der Leitung von Franz Welser-Möst am 22. August 2010 geplant. Aber auch für das Publikum der Region hat sich das Festspielhaus Baden-Baden etwas Neues ausgedacht: In der Reihe „Baden-Badener Jahreszeiten“ wird die heimische Baden-Badener Philharmonie gemeinsam mit dem SWR-Fernsehmoderator Markus Brock eine neue Konzertform präsentieren.
DEBÜTS IN VIELEN FACETTEN
„Unser Publikum darf sich auf viele Baden-Badener Debüts freuen“, kündigte Intendant Andreas Mölich-Zebhauser in der heutigen Pressekonferenz an. Erstmals werden unter anderem die Pianisten Maurizio Pollini und Radu Lupu sowie der Schauspieler Bruno Ganz in Festspiel-Programmen auftreten. Bei den Dirigenten geben sich Franz Welser-Möst, George Prétre und die russische Neuentdeckung Teodor Currentzis zum ersten Mal im Festspielhaus Baden-Baden die Ehre. Auch Sängerinnen wie Joyce die Donato, Rinat Shaham oder Katarina Dalaymann debütieren 2009/2010 in Deutschlands größtem Opernhaus.
Eine neue Klangfarbe ist der „Flamenco“ auf allerhöchstem Niveau. Aus Andalusien kommt dazu der legendäre Gitarrist Tomatito mit seinem Ensemble an die Oos. Auch die Jazz-Nights im Festspielhaus Baden-Baden werden fortgesetzt. Die Fans dieses Genres können sich unter anderem auf Pat Metheny freuen.
GROSSES BALLETT UND MODERNER TANZ
Das ohnehin erfolgreiche Ballettprogramm des Festspielhaus Baden-Baden verändert sich erneut auf den Positionen des modernen Tanzes. „Gesetzt sind für mich in jeder Saison das Hamburg Ballett John Neumeier und das Mariinsky-Ballett St. Petersburg“, sagte Intendant Andreas Mölich-Zebhauser dazu bei der Vorstellung des neuen Saison-Programms. Das Hamburg Ballett wird im Oktober 2009 mit dem Klassiker „Sylvia“ (Musik: Léo Delibes, Choreographie: John Neumeier) zu Gast sein. Das Mariinsky-Ballett St. Petersburg bringt neben den Klassikern „Der Nussknacker“ und „Schwanensee“ auch Løvenskiolds „La Sylphide“ zu Weihnachten mit nach Baden-Baden. Die Fahnen des modernen Tanzes halten im Frühjahr und Sommer 2010 die US-amerikanischen Ensembles Cedarlake Contemporary Ballet und Hubbard Street Dance hoch.
EDUCATION: VOM MUSIKALISCHEN KOCHKURS BIS ZUR KINDEROPER
Das Education Programm „Kolumbus – Klassik entdecken!“ wartet für die Saison 2009/2010 im Festspielhaus Baden-Baden mit vielen neuen Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf:
Drei „Kindermusikfeste“ widmen sich unterschiedlichen Facetten der Kunst. Unter dem Motto „Musik erfinden!“ nähern sich die jüngsten Festspielhaus-Besucher am 15. November 2009 dem Thema „Komponieren“ spielerisch an. Das erste Kindertanzfest „Let`s Dance“ steigt im Festspielhaus Baden-Baden am 13. und 14. März 2010. Unter dem Motto „Wir machen eine Oper“ wagt sich der Publikumsnachwuchs mit eigenen Ideen am 19. und 20. Juni 2010 an die Königsdisziplin der Musik.
Erwachsene können sich auf völlig neue Musik-Seminare mit hohem Erlebniswert freuen. Unter dem Motto „Aus nächster Nähe“ bietet das Festspielhaus Erwachsenen die Möglichkeit, Proben renommierter Ensembles unmittelbar auf der Bühne zu erleben. Im Angebot sind dabei unter anderem die Wiener Philharmoniker, das Mahler Chamber Orchestra oder das SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg.
Im Seminar „Opernregie für Einsteiger“ können Opernfans hinter den Kulissen des Festspielhaus Baden-Baden mit szenischen Interpretationen sich selbst den zentralen Fragen der Regie annähern und anschließend eine Musik-theaterproduktion mit anderen Augen sehen.
An drei Terminen heißt es auch für das Publikum selbst: „Auf zum Tanze!“. Dieses Seminar verbindet den Proben- und Aufführungsbesuch bei einer renommierten Ballett-Compagnie mit eigenen ersten Tanzschritten.
Neu im Festspielhaus Baden-Baden sind die “Seminare der Sinne”. In diesem Angebot werden besondere kulinarische Erfahrungen mit der Musikvermittlung kombiniert: Themen sind der Wein und die gute badische Küche. Hier wird unter dem Motto „Mit Feuer und Flamme – Musik und Kochen“ in Zusammenarbeit mit der Genussakademie Gaggenau ein Menü gekocht und gegessen.
Parallel dazu erfahren die Teilnehmer Geheimnisse der Kompositionslehre im „Küchenlatein der Komponisten“. Auch diesen Tag krönt ein gemeinsamer Festspielhaus-Besuch.
Der Vorverkauf zur Saison 2009/2010 beginnt am heutigen Freitag, 24. April 2009, um 10 Uhr.
Absätze
Quelle
http://www.festspielhaus.de