Frauen als Dirigentinnen sind – immer noch - unterrepräsentiert. Dirigierende Frauen stellen tiefverwurzelte Leitbilder der Geschlechter in Frage. Sie haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Eines davon ist, dass sie als „Dompteusen“ nicht so energisch durchgreifen können wie Männer.
Doch unter dem Motto „Pultdirektor ade“ wächst eine neue Dirigentengeneration heran: Respekt statt Macht, Teamgeist statt autoritäres Denken sind die Erfolgskriterien der Frauen, die immer mehr die Männerdomäne Dirigentenpodest erobern.
Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen drei Dirigentinnen aus der ersten Riege.
Marin Alsop, die international renommierte Amerikanerin, Catherine Rückwardt, Generalmusikdirektorin des Staatstheaters Mainz und die freie und aufstrebende Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock.
Die Dokumentation zeigt die Dirigentinnen in Opern und Konzerten, beispielsweise in der Royal Albert Hall in London, in der Alten Oper Frankfurt und im Staatstheater Mainz. Ausführlich beleuchtet werden Probensituationen, in denen die intensive, diffizile und spezifische Arbeit der Dirigentinnen mit den Orchestermusikern vermittelt wird. Interviews mit den Künstlerinnen dokumentieren deren eigenes Erleben ihrer Laufbahn und behandeln fachliche und mentale Kriterien, die für diesen außergewöhnlichen Beruf nötig sind. Gemeinsamkeiten werden deutlich, aber auch die Tatsache, dass in der „Frauenriege“ die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und Charaktere ihren Platz finden.
Die junge Generation der Dirigentinnen und Dirigenten wird durch den deutschen Musikrat intensiv gefördert. Der Film stellt diese Initiative vor. Er zeigt, wie im Dirigentenforum jungen Talenten die Möglichkeit geboten wird, mit internationalen Koryphäen zu arbeiten.
Auch Maestro Kurt Masur gehört zu den Stimmen, die sich zu den neuen „starken“ Frauen äußern.
Samstag, 29. November 2003, 21.45 Uhr
FRAUEN IM FRACK
Dirigentinnen auf Erfolgskurs
Ein Film von Martina Mattick-Stiller
Länge: 44’
Stereo
16:9
3sat 2003
Erstausstrahlung