Der Frankfurter Musikpreis wurde im Jahr 1980 ins Leben gerufen und wird seit 1982 jährlich anlässlich der Internationalen Musikmesse in Frankfurt am Main vom Kuratorium der Stiftung Frankfurter Musikpreis verliehen. Gewürdigt werden damit Musiker, Komponisten, Pädagogen und Persönlichkeiten aus der Kultur für besondere Leistungen in der Interpretation und Komposition, in Musikwissenschaft und Lehre. Die Preisträger werden aus den Bereichen der Klassik, der Pop-Musik oder des Jazz gewählt.
Im jährlichen Wechsel erhält je eine Person aus dem Bereich der Klassik und der populären Musik (Rock, Pop, Jazz) die Auszeichnung. Der Frankfurter Musikpreis ist mit einem Preisgeld von 15.000 Euro dotiert. Er wird vom Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller e.V. und der Messe Frankfurt gestiftet.
Ernie Watts erhält den Frankfurter Musikpreis für seinen markant melodiösen Saxophonstil und seine originäre Tonsprache, mit der er bereits mehrere Musikergenerationen bereichert hat. Bei allen Arbeiten ist stets die gestandene Musiker-Persönlichkeit Ernie Watts mit ihrer individuellen instrumentellen Kennung klar heraus zu hören. Nicht zuletzt deshalb wurde ihm das ehrenvolle Prädikat eines "most valuable player" zu teil, was ihm jetzt auch die Auszeichnung mit dem Frankfurter Musikpreis für seine außerordentlichen Verdienste in der Musik einbringt.
Zur Person:
Ernest James „Ernie“ Watts (* 23. Oktober 1945 in Norfolk, Virginia) ist ein US-amerikanischer Jazz-Saxophonist und Flötist. Watts begann mit 13 Jahren Saxophon zu spielen, stark beeinflusst von John Coltranes Spiel auf „Kind of Blue“. Er begann auf der West Chester University Musikerziehung zu studieren, erhielt aber dann ein Stipendium des Down Beat für das Berklee College of Music. Er spielt Sopran-, Alt- und Tenorsaxophon sowie Querflöte. Einen Namen hat er sich jedoch vornehmlich als Tenorsaxophonist gemacht.
1966 begann er in der Big Band von Buddy Rich zu arbeiten. 1968 zog er nach Los Angeles, wo er bei Gerald Wilson und später dann bei Oliver Nelson spielte, mit dem er auch eine Afrikatournee unternahm. Während der nächsten Jahre arbeitete er als Studiomusiker. In Watts musikalischer Vita tauchen klangvolle Namen wie Thelonious Monk, Aretha Franklin, Freddie Hubbard, Clark Terry, Quincy Jones, Frank Zappa, und Jean-Luc Ponty auf. In den 1980ern war er auf Asientournee mit Pat Metheny; 1981 war er auch mit den Rolling Stones auf Tour.
Watts ist seit über 25 Jahren Mitglied von „Charlie Hadens Quartet West“ mit Haden (Bass), Alan Broadbent (Klavier) und ehemals Larance Marable und aktuell Rodney Green (Schlagzeug). Er ist auf allen Aufnahmen des Quartetts wie beispielsweise auf Quartet West, Haunted Hearts, Now is the Hour und Always Say Goodbye. Diese Aufnahmen machten ihn in der breiteren Öffentlichkeit bekannt. Daneben arbeitete er auch in Hadens Liberation Music Orchestra und mit Kerem Görsev. Ernie Watts war auch an der Aufnahme der Filmmusiken zu Die Farbe Lila, Ghostbusters – Die Geisterjäger, Tootsie, Fame – Der Weg zum Ruhm und The Fabulous Baker Boys beteiligt.
Unter eigenem Namen nahm er Alben u. a. mit Jack DeJohnette, Arturo Sandoval und Eddie Gomez auf. Sein europäisches Quartett besteht aus Christof Sänger, Rudi Engel und Heinrich Köbberling.
Im Jahr 2004 gründete Ernie Watts mit seiner Frau Patricia die Firma Flying Dolphin Records. Bis heute hat er insgesamt sieben Alben unter seinem Namen und Label veröffentlicht. „Dies gibt mir die Flexibilität und Kontrolle für und über meine Arbeit, die ich brauche, um Musik so aufzunehmen wie ich sie auch höre,“ sagt Watts.
Insgesamt hat Watts bei über 500 Produktionen mitgewirkt. Er unterrichtet Meisterklassen an verschiedenen Universitäten, Hochschulen und Colleges. Nach wie vor spielt er in unterschiedlichen internationalen Synphomieorchestern. Er gilt heutzutage als einer der routiniertesten Saxophonisten. Mit bis heute 23 Alben unter seinem Namen hat er ein beeindruckendes künstlerisches Werk geschaffen, sowohl im Studio als auch auf den großen Bühnen der Welt. Ernie Watts ist zweifacher Grammy-Preisträger.
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