Die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig zeigt sich enttäuscht, dass die neuen Coronaregeln des Landes Hessen Kultureinrichtungen wie den Clubs – anders als das Nachbarland Baden-Württemberg – nach wie vor keine Perspektive für die Rückkehr zum Normalbetrieb aufzeigen.
„Die Impfung ist der Weg zurück zur Normalität, das haben wir immer gesagt. Dann sollten wir jetzt, da nunmehr alle, die wollen, ein Impfangebot wahrnehmen können, auch so verfahren. Die Kultureinrichtungen brauchen nach eineinhalb Jahren Pandemie und der breiten Verfügbarkeit von Impfstoff dringend eine Perspektive, wann sie wieder unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen öffnen können“, sagt die Kulturdezernentin.
„Von beziehungsweise zwischen Geimpften und Genesenen ist nach Aussage der Medizinerinnen und Mediziner nur eine sehr geringe Gefahr der Übertragung gegeben. Mir ist deshalb nicht erklärlich, warum man nicht auch Einrichtungen wie Clubs – immer unter strengster Einhaltung und Überwachung von 2G- (geimpft oder genesen) oder der 3G-plus PCR-Test-Regeln (geimpft, genesen und PCR-getestet) – die Rückkehr zur Normalität gestatten kann, das heißt: ein Betrieb ohne zusätzliche Abstands- und Maskenregelungen. Als Kulturdezernentin frage ich mich: ‚Wenn wir dies nicht jetzt, wo alle ein Impfangebot hatten, ermöglichen – wann soll es denn dann geschehen?‘ Für mich ist auch nicht nachvollziehbar, warum das, was in Mannheim und Heidelberg seit dieser Woche möglich ist, in Frankfurt nicht möglich sein soll. Dies würde im Übrigen auch nochmal ein klares Zeichen an alle aussenden, dass die Impfung der Weg zur Rückkehr in die Normalität ist. Auch insofern verstehe ich die zögerliche Haltung der Landesregierung hier nicht. Es ist Zeit, den Menschen, die sich verantwortlich verhalten, ein Stück Normalität zurückzugeben“, erklärt Hartwig.
Seit Donnerstag, 19. August, gilt in Hessen eine neue, angepasste, Coronavirus-Schutzverordnung. Laut dieser müssen in Clubs für jeden Gast 5 Quadratmeter zur Verfügung stehen und diese zusätzlich Masken tragen. Dies verhindert vielen Clubbetreibenden den Normalbetrieb, da eine rentable Auslastung nicht möglich und die Öffnung damit wirtschaftlich untragbar ist.