Der Hessische Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat heute bekannt gegeben, dass der italienische Dirigent Francesco Angelico neuer Generalmusikdirektor des Hessischen Staatstheaters Kassel werden soll. Francesco Angelico, derzeit noch musikalischer Leiter des Landestheaters Innsbruck in Österreich, tritt sein Amt zur Spielzeit 2017/2018 an.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: "Francesco Angelico ist erst 39 Jahre alt, kann aber bereits auf eine beeindruckende Karriere verweisen. Er verfügt über ein immenses Repertoire und hat Leitungserfahrung an einem renommierten Mehrspartentheater. Ich freue mich deshalb sehr, dass er nun dem Ruf an das Staatstheater Kassel folgen möchte.“

Francesco Angelico konnte sich in einem zweistufigen Verfahren zuletzt gegen zwei weitere Kandidaten durchsetzen. Sein Probedirigat der Oper "Turandot“, vor allem aber seine Leitung eines Sinfoniekonzertes mit dem Staatsorchester Kassel Anfang Januar überzeugten sowohl die Findungskommission als auch Presse und Publikum.

Oberbürgermeister Bertram Hilgen: "Mit Francesco Angelico kommt ein junger und dynamischer Dirigent nach Kassel, der unserer traditionsreichen Musikstadt ohne Zweifel neue Impulse geben wird. Wir sind gespannt auf spannende musikalische Jahre mit ihm.“ Dem scheidenden Generalmusikdirektor Patrik Ringborg attestierte Hilgen hohe künstlerische Qualität, die er durch sein großes Engagements und seiner künstlerische Kompetenz in den vergangenen zehn Jahren bewiesen habe.       
Wie der Oberbürgermeister mitteilte, wird er den Vorschlag in die nächste Sitzung des Magistrats der Stadt Kassel zur Entscheidung einbringen.

Staatstheater-Intendant Thomas Bockelmann: "Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Francesco Angelico. Nicht nur seine Probedirigate haben mich tief beeindruckt, sondern auch das einhellige Votum der Orchestermitglieder und der Findungskommission.“

Der neue Generalmusikdirektor tritt sein Amt zum Beginn der Spielzeit 2017/2018 an. Er folgt damit auf Patrik Ringborg, der zehn Jahre lang die musikalische Leitung am Staatstheater innehatte und auf eigenen Wunsch ausscheidet.

"Ich danke Patrik Ringborg für sein Engagement und seine Verdienste um das Musiktheater und das Staatsorchester Kassel und wünsche ihm auf seinem weiteren beruflichen Weg alles Gute und weiterhin viel Erfolg“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Vita

Francesco Angelico wurde 1977 in Caltagirone, Sizilien, geboren. Nachdem er 2001 sein Studium im Fach Violoncello am Konservatorium in Modena absolviert hatte, begann er 2003 sein Dirigierstudium bei Giorgio Bernasconi an der Musikhochschule Lugano, das er 2006 abschloss. In dieser Zeit war er als Assistent von Bernasconi in der Konzertreihe für zeitgenössische Musik "900 Passato e presente“ des Schweizer Rundfunks in Lugano tätig. Nach wie vor nimmt die Pflege der zeitgenössischen Musik in Francesco Angelicos sinfonischem Repertoire einen besonderen Stellenwert ein.

Mit dem Gewinn des 2. Preises beim Malko-Wettbewerb machte er 2009 erstmals international von sich reden. 2011 gewann Francesco Angelico den Deutschen Dirigentenpreis.

Als Chefdirigent des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck und des Tiroler Landestheaters leitet Francesco Angelico den Klangkörper in nunmehr dritter Saison sowohl in Opernproduktionen, Beethovens Fidelio, Wagners Tannhäuser und Janáčeks Die Sache Makropulos, wie auch in Sinfoniekonzerten. Im Fokus steht ein Beethoven-Zyklus, in dessen Rahmen bis 2017 alle Sinfonien zur Aufführung kommen werden. Nach Debüts beim Malaysian Philharmonic Orchestra und dem BBC National Orchestra of Wales folgten in der Spielzeit 2015/16 erstmalige Begegnungen mit dem MDR Sinfonieorchester Leipzig, dem Münchner Rundfunkorchester und dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI. 2016/2017 kehrt er an das Pult des Gewandhausorchesters Leipzig zurück und debütiert mit dem Orchestre Philharmonique de Monte Carlo. Regelmäßig zu Gast ist Francesco Angelico auch beim Trondheim Symphony Orchestra und dem National Taiwan Symphony Orchestra. An der Bayerischen Staatsoper dirigierte er 2015/2016 Rossinis Barbier von Sevilla. Mit dem Barbier debütiert er zudem im Dezember 2016 an der Tokioter Oper. Im November 2015 gab er mit einer Neuproduktion von La Bohème seinen Einstand an der Oper Köln.