Die Musikwirtschaft fordert anlässlich der morgigen Fête de la Musique mehr musikalische Bildung und ein Ende der Debatte um den Wert und die Sinnhaftigkeit des Musikunterrichts an allgemeinbildenden Schulen.
Musikalische Bildungfördert wichtige demokratische Werte wie Teamarbeit, Kommunikation, gegenseitigen Respekt und kulturelle Vielfalt. Durch gemeinsames Musizieren lernen Menschen, zuzuhören, zusammenzuarbeiten und unterschiedliche Perspektiven zu schätzen – Fähigkeiten, die in einer demokratischen Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind. Gleichzeitig ist musikalische Bildung entscheidend für die Zukunft der Musikkultur und -wirtschaft in Deutschland. Sie fördert die gesellschaftliche Vielfalt in unseren Musikangeboten und hilft, das Publikum von morgen zu gewinnen.
„Ohne ausreichende musikalische Bildung als Grundlage riskieren wir nicht nur den Verlust zentraler sozialer Kompetenzen, sondern auch des künstlerischen Nachwuchses, künftiger Fachkräfte und des Interesses an unseren musikalischen Produkten ebenso wie die Unterstützung durch kulturpolitische Entscheidungsträger*innen“, so die maßgeblichen Musikwirtschaftsverbände. Um das Bewusstsein für den Stellenwert musikalischer Bildung zu stärken, veröffentlicht das Forum Musikwirtschaft anlässlich der Fête de la Musique am 21. Juni ein politisches Thesenpapier.
Die Musikwirtschaft ist ein wesentlicher Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland. Mit jährlichen Gesamterlösen von knapp 15 Milliarden Euro und der Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze spielt die Branche eine entscheidende Rolle für Kreativität, Innovation und Wirtschaftswachstum.
Um die Musikwirtschaft und die musikalische Bildung nachhaltig zu fördern, sind nach Auffassung des Forum Musikwirtschaft mehrere Maßnahmen notwendig: ausreichende finanzielle Mittel, die feste Verankerung des Musikunterrichts im Bildungssystem und die Verbesserung der Ausbildung von Musiklehrkräften. Allgemeinbildende Schulen benötigen eine angemessene Ausstattung mit Musikinstrumenten und technischer Ausrüstung sowie eine enge Zusammenarbeit mit freien Musikschulen und dem lokalen Musikfachhandel. Außerschulische Angebote wie freie Musikschulen, Jugendzentren und Musikvereine müssen ausgebaut und finanziell unterstützt werden. Investitionen in musikalische Bildung sowie die Integration in Strategien zur Förderung der Kreativwirtschaft sind unerlässlich.
Darüber hinaus, sind sich die Musikverbände einig, sollte die Fête de la Musique stärker auch als nationales Kulturereignis begangen werden, um die Vielfalt der Musiklandschaft zu feiern und junge Talente sichtbar zu machen. Zudem sollte der KulturPass um das Angebot des Musikunterrichts erweitert werden, um den Zugang zur musikalischen Bildung an (freien) Musikschulen für alle zu verbessern.