Nietzsches Zitat "Wie man wird, was man ist“ überschrieb ein zentrales Projekt der Bayerischen Staatsoper, das sich der Erforschung der Geschichte des Hauses zwischen 1933 und 1963, also vom Beginn des Nationalsozialismus bis zur Wiedereröffnung des rekonstruierten Hauses nach dem Zweiten Weltkrieg, widmete.
Jürgen Schläder, Rasmus Cromme, Dominik Frank und Katrin Frühinsfeld vom Institut für Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München haben im Auftrag der Bayerischen Staatsoper die Kontinuitäten und Brüche jener entscheidenden Zeit untersucht. Erstmals wurde damit auch die Nachkriegszeit in die Forschung mit einbezogen.
Nach vier Jahren intensiver Recherche präsentiert nun ein Buch die Ergebnisse des Forschungsprojekts. Es widmet sich den Akteuren an der Bayerischen Staatsoper vor und nach 1945, zu denen u. a. Richard Strauss, Clemens Krauss, Carl Orff, Hans Knappertsbusch und Rudolf Hartmann zählten. Zudem wird etwa der lange unterschätzte Nachkriegsintendant Georg Hartmann in neuem Licht gezeigt. Einmalig und neu: die Untersuchung der ästhetischen Dimension der Aufführungen in den Jahren 1933 bis 1963 und das entsprechende programmatische Kunstverständnis der Akteure.

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