Flashmob für faire Musikhonorare
Musiker*innen demonstrieren für höhere Mindesthonorare für Freischaffende.  
Foto:  Maren Strehlau

Mit einem Musik-Flashmob vor dem Rathaus der Stadt Münster (Westfalen) forderten heute 120 Musikerinnen und Musiker aus ganz Deutschland höhere Mindesthonorare für Freischaffende. Sie folgten damit einem Aufruf der Deutschen Orchestervereinigung (DOV), die gegenwärtig in der Stadt ihre nationale Delegiertenversammlung durchführt. Ein Kammerorchester, ein Solistenensemble aus Mitgliedern deutscher Rundfunkchöre, Gesangsstudierenden und freischaffenden Sängern sowie ein großer, hundertstimmiger Chor forderten mit einer aktuellen Fassung des Chorals „Himmelschreiende Sünde“ aus der Markus-Passion von Johann Sebastian Bach den „gerechten Lohn“ für hochqualifizierte musikalische Tätigkeiten.
 
„Festangestellte Mitglieder von über 100 deutschen Berufsorchestern und Rundfunkchören solidarisieren sich heute unter dem Slogan „Good Play. Fair Pay.“ mit ihren freischaffenden Kolleginnen und Kollegen“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Freischaffende Ensemblemusiker leben vor allem von Auftrittshonoraren. Diese werden seit Jahrzehnten meist viel zu gering angesetzt und müssen endlich angehoben werden. Denn hieraus finanzieren die Betroffenen ihren Lebensunterhalt auch für Familie und Kinder, Renten- und Krankenversicherung, hochwertige Musikinstrumente und viele weitere notwendige Berufsausgaben. Erkrankung oder Schwangerschaft bedeuten meist einen kompletten Honorarausfall“, so Mertens weiter.
 
Gerald Mertens stellt klar: „Das offizielle Durchschnittseinkommen freischaffender Musiker beträgt laut Künstlersozialkasse aktuell nur 1.182,58 Euro im Monat! Unsere Forderung nach einem Tagessatz von mindestens 250 Euro richtet sich vor allem an Bund, Länder und Kommunen bei öffentlich geförderten Musikprojekten. Sie richtet sich aber auch an alle sonstigen Veranstalter, die Freischaffende engagieren. Denn prekäre Lebensverhältnisse und kalkulierbare Altersarmut für freischaffende Musikerinnen und Musiker sind nicht länger tolerierbar“.

#GoodPlayFairPay:

Weitere Inforationen zu den Honorarmindeststandards: https://www.dov.org/faire-honorare.
 

 

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