Nach Abschluss der neunten Herbert von Karajan Pfingstfestspiele im Festspielhaus Baden-Baden ist Intendant Andreas Mölich-Zebhauser mit dem künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg mehr als zufrieden: „Unsere mutige Entscheidung, eine lyrische Wagner-Variante mit dem „Lohengrin“ vorzustellen, hat sich voll ausgezahlt“. Publikum und Medien diskutierten das ungewöhnlich transparente Klangbild der von Kent Nagano musikalisch geleiteten Eigenproduktion des Festspielhaus Baden-Baden leidenschaftlich. „Mit Solveig Kringelborn und Klaus Florian Vogt haben wir eine neue Generation von Wagner-Sängern einem breiten Publikum erstmals präsentiert“, so Mölich-Zebhauser, der sich aber nicht als Herausforderer der Bayreuther Festspiele sieht: „Wir können wunderbar nebeneinander das Publikum begeistern.“

Parallel zur großformatigen Oper unterstrichen aus Sicht des Festspielhaus-Intendanten vier Pianistinnen und Pianisten während der Pfingstfestspiele den hohen Stellenwert des Konzertprogramms dieses Festival-Jahrgangs. „Olli Mustonen, Martin Stadtfeld, Martha Argerich und Mari Kodama haben uns auf ganz unterschiedliche Weise bewegt“, so Mölich-Zebhauser in seiner Bilanz, „das Schumann-Konzert mit Martha Argerich darf man getrost als ‚historischen Moment’ einstufen.“

Mit einer Platzauslastung von 95 Prozent schaffte das Festspielhaus Baden-Baden auch wirtschaftlich einen Erfolg mit den Pfingstfestspielen. Die nächste Festspiel-Periode wird am 13. Juli 2006 mit Wagners „Ring des Nibelungen“ und dem Mariinsky-Theater St. Petersburg eingeläutet.