Die Sigmund Kiener Stiftung plant, eine bundesweit einmalige „Kinder-Musikwelt“ im Festspielhaus Baden-Baden zu errichten. Dies gaben der Baden-Badener Unternehmer und Festspielhaus-Stifter Sigmund Kiener sowie Festspielhaus-Intendant Andreas Mölich-Zebhauser heute im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt. Die „Kinder-Musikwelt“ soll im Frühjahr 2013 eröffnet werden.
Die musikpädagogische Dauereinrichtung soll in den kommenden Monaten im Alten Bahnhof der Stadt entstehen, der bereits jetzt als Entree des größten deutschen Opernhauses dient. Der Westflügel des Gebäudes wird für die neue Nutzung unter Wahrung des Denkmalschutzes teilweise in seinen historischen Originalzustand zurückversetzt und teilweise im Innern kindgerecht neu gestaltet.
Das Gesamtprojekt umfasst ein Investitionsvolumen von mehreren Millionen Euro und wird in vollem Umfang von der Sigmund Kiener Stiftung getragen. Die Stiftung finanziert in Zukunft auch die laufenden Betriebskosten der „Kinder-Musikwelt“. Die Umbauarbeiten werden vom Baden-Badener Architekturbüro Herbert Basler geleitet.
Mit der „Kinder-Musikwelt“ im Festspielhaus erhält die Baden-Badener Kulturmeile neben dem Museum Frieder Burda und dem LA8 eine weitere privat initiierte kulturelle Attraktion.
„In der neuen ‚Kinder-Musikwelt sollen die kleinen Besucher Musik auf spielerische Weise entdecken und nach Herzenslust Instrumente ausprobieren können“, so Sigmund Kiener.
„Ich bin tief beeindruckt, mit welcher Weitsicht und Konsequenz unser Stiftungsratsvorsitzender Sigmund Kiener in die musikalische Zukunft kommender Generationen investiert“, sagte Festspielhaus-Intendant Andreas Mölich-Zebhauser. „Außerdem wird das Education-Programm des Festspielhauses im Bereich der musikalischen Frühförderung immens aufgewertet, wofür ich über alle Maßen dankbar bin. Ich werde mich dafür einsetzen, dass viele der hier auftretenden Künstler das Programm der neuen Einrichtung aktiv unterstützen und bei vielen Workshops und Kinder-Aktionen persönlich mit dabei sind. Dadurch wäre die ‚Kinder-Musikwelt einzigartig in der Musiklandschaft Deutschlands.“
Mit dem Management der „Kinder-Musikwelt“ beauftragt die Sigmund Kiener Stiftung das Festspielhaus Baden-Baden. Die neue Einrichtung wird an den hier entwickelten hohen Qualitätsstandards ausgerichtet. Service-Leistungen des Festspielhauses reichen von der pädagogisch-künstlerischen Arbeit über das Marketing und das Gebäudemanagement bis zur Gastronomie der Einrichtung.
„In der ‚Kinder-Musikwelt sollen Grundbegriffe der Musik in spielerischer Form für Kinder begreif- und erfahrbar werden“, sagte Rüdiger Beermann, der für das Education-Programm des Festspielhauses Baden-Baden verantwortlich ist. Dazu entstehen Themenbereiche wie „Gesang und Stimme“, „Rhythmus und Tanz“, „Musikinstrumente und Orchester“. Zunächst ausgerichtet auf Kindergärten, Grund- und Musikschulen sollen Basisführungen durch die Einrichtung ebenso zum Programm gehören wie vertiefende Workshops und Künstlerbegegnungen.
„Wir arbeiten eng mit führenden Erfindern auf dem Gebiet der interaktiven Musikinstallationen zusammen“, so Rüdiger Beermann. Die Experten entwickeln Exponate für die Baden-Badener „Kinder-Musikwelt“ weiter oder gänzlich neu. Zu den Innovationen werden unter anderem ein virtuelles Tanzstudio und eine interaktive Orchester-Projektion gehören, in denen Kinder durch eigene Gesten mit Musikern und Tänzern interagieren. Immer wieder werden die Themen Bewegung und Musik zusammengeführt. „Wir möchten den Bewegungsdrang der Kinder nutzen, um den Spaß an der Musik zu wecken“, so Beermann. Entsprechend wird auch ein virtuelles „Riesenschlagzeug“ neu entwickelt, das mehrere Kinder dank modernster Sensortechnik frei in einem Raum werden spielen können.
Außerdem legt die Sigmund Kiener Stiftung eine Instrumenten-Sammlung an, so dass Kinder verschiedene echte Musikinstrumente unter Anleitung kennenlernen und ausprobieren sowie die Schönheit des Instrumentes erfahren können.
Ein Beratungsangebot soll Eltern, Pädagogen und Kindern begleitende Tipps geben, wie der geweckte Spaß an der Musik erhalten und vertieft werden kann. „Hier können weitere Wege des Musikmachens oder Musiklernens aufgezeigt werden“, so Sigmund Kiener, der dies auch als beste Werbung für Musikschulen, Musikvereine oder Chöre versteht, in denen Kinder und Jugendliche eine musikalische Heimat und weitere Förderung finden.
Ein entsprechender Bauantrag wurde bei der Stadt Baden-Baden eingereicht. Nach bereits erfolgten Beratungen in Bau- und Hauptausschuss beschäftigt sich am 25. Juni der Gemeinderat mit dem Projekt.
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Quelle
http://www.festspielhaus.de