Vom 17. Juni bis zum 16. September laden die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zum 17. Mal zur musikalischen Landpartie von Redefin bis Ulrichshusen und vom Klützer Winkel bis auf die Insel Usedom. Mit 104 Konzerten an 51 Spielorten (65 Spielstätten) sind die Festspiele das drittgrößte Klassikfestival Deutschlands. Zu den Stargästen gehören der Geiger Nigel Kennedy, die Dirigenten Mstislav Rostropovich und Kent Nagano sowie der Cellist Mischa Maisky und der Altus Andreas Scholl. In der Reihe Musik und Literatur treten unter anderem die Schauspieler Armin Mueller-Stahl und Sky du Mont auf sowie Otto Sander und Ben Becker, die bei den Festspielen erstmals gemeinsam auf der Bühne stehen. Renommierte Klangkörper wie die Academy of St Martin in the Fields, das NDR Sinfonieorchester und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin sind ebenso vertreten wie der berühmte Leipziger Thomanerchor.

Die eigentlichen Stars der Festspiele aber sind die jungen Musiker, die das Festival aus seiner Reihe „Junge Elite“ zu Preisträgern erhoben hat. Diese Auszeichnung beinhaltet nicht nur ein stattliches Preisgeld, sondern – und das ist einzigartig in der europäischen Festivallandschaft – jährliche Einladungen zu Konzerten in Mecklenburg-Vorpommern. In diesem Sommer kommen unter anderem Festspiel-Preisträger wie die Geigerinnen Julia Fischer (u.a. als Leiterin der Academy of St Martin in the Fields) und Viviane Hagner (u.a. mit Pendereckis 1. Violinkonzert unter Leitung des Komponisten) oder das schwedisch-britische Kungsbacka Piano Trio. Die beiden Preisträger Denys Proshayev und Jonathan Gilad spielen zusammen mit der Pianistin Ewa Kupiec Mozarts Konzert für drei Klaviere und Orchester (zusammen mit dem Münchner Kammerorchester unter Christoph Poppen) und der Cellist Sebastian Klinger tritt gemeinsam mit dem Philharmonia Quartett (Mitglieder der Berliner Philharmoniker) auf.

Die intensive Beziehung zu ihren Preisträgern bauen die Festspiele ab diesem Jahr noch weiter aus. Erstmalig ernennt das Festival auch einen „Preisträger in residence“: den Geiger Daniel Hope. Der sympathische Brite gehört seit 1997 zur „Preisträger-Familie“ der Festspiele und stellt sich in Mecklenburg-Vorpommern dieses Jahr in insgesamt neun Konzerten umfassend vor. So spielt er unter anderem Schostakowitschs 1. Violinkonzert mit der NDR Radiophilharmonie beim Eröffnungskonzert in Wismar und das Brahms-Violinkonzert mit der Dresdner Philharmonie in Ulrichshusen. „Die Einführung eines Preisträgers in residence ist die folgerichtige Entwicklung unserer Konzentration auf eine unserer größten Stärken“, erläutert Festspielintendant Dr. Sebastian Nordmann. „Unsere Gäste können den Karriereweg von der Jungen Elite zum Preisträger und schließlich zum Preisträger in residence mitverfolgen, und Künstler wie Daniel Hope können als Residenten sogar eigene Wunschprojekte bei uns verwirklichen.“

So ist Daniel Hope beispielsweise künstlerischer Leiter beim dreitägigen Kammermusikfest der Preisträger. Für diesen Höhepunkt der Preisträger-Konzerte versammelt er eine Gruppe von Festspiel-Preisträgern in der Abgeschiedenheit des Schlosses Hasenwinkel um sich, um von ihm ausgesuchte Programme in unterschiedlichen Besetzungen einzustudieren. Während der Probenphase für diesen Kammermusikmarathon, der am 30. Juni in Hasenwinkel eröffnet und am 1. und 2. Juli in Ulrichshusen fortgesetzt wird, laden die Musiker außerdem zukünftige Klassikfans zu einem Kinderkonzert ein (28.6.).

Auch bei der größten Mozart-Jubiläumsfeier Norddeutschlands ist Daniel Hope vertreten. Am 5. August interpretiert er bei einem Open-Air-Musikfest unter dem Motto „Happy Birthday Amadeus“ das selten aufgeführte Doppelkonzert für Violine und Klavier zusammen mit dem Pianisten Sebastian Knauer und den renommierten London Mozart Players. Mit diesen treten außerdem die jüngst ausgezeichneten Künstler Nikolay Borchev (Bariton) und Matthias Schorn (Klarinette) auf, denen in Klütz der Publikums- und der Solisten-Preis der Festspiele MV übergeben wird. Zu späterer Stunde beweisen dann die ECHO-Klassik-Preisträger Klazz Brothers & Cuba Percussion mit ihrem Programm „Mozart meets Cuba“, dass Wolfgang Amadeus auch mit heißen kubanischen Rhythmen harmoniert. Den festlichen Abschluss des sechsstündigen Mozart-Marathons (mit zwei Pausen) bildet ein spektakuläres Höhenfeuerwerk.

Zu den Publikumsmagneten der Festspiele zählen mit jeweils rund 3 000 Gästen die Picknick-Pferde-Sinfoniekonzerte auf dem Landgestüt Redefin (bei Ludwigslust). Aufgrund des großen Zuspruchs finden die eleganten Landpartien dieses Jahr erstmalig dreimal statt, und schon jetzt ist mehr als die Hälfte der Karten vergriffen. Dies verwundert nicht, bezeichnete doch Star-Dirigent Kent Nagano das klassizistische Landgestüt bei seinem letzten Besuch als „einen der schönsten Orte auf der Welt“. In diesem Jahr sind hier die französische Star-Pianistin Hélène Grimaud (24. Juni), Maestro Mstislav Rostropovich (29. Juli) sowie das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Schauspieler Armin Mueller-Stahl für eine Filmmusik-Gala (19. August) zu Gast.

Der Auftritt des Hollwood-Stars in Redefin ist Teil einer umfassenden Werkschau des Universalkünstlers. Am 17. August eröffnet der ehemalige Ministerpräsident Björn Engholm die Ausstellung „Menschenbilder“ mit Malereien und Zeichnungen Mueller-Stahls im Güstrower Schloss. Einen Tag später präsentiert sich der 75-Jährige als Autor in der Reihe „Musik und Literatur“: Auf Schloss Ulrichshusen liest er aus „Hannah“, seiner Erzählung über eine junge Geigerin. Den Hollywood-Schauspieler Mueller-Stahl kann das Publikum in Redefin kennen lernen, wenn er aus seinem ereignisreichen Leben in der Traumfabrik erzählt. Das Finale der Werkschau bringt ihn schließlich mit dem derzeit gefragtesten deutschen Jazz-Trompeter Till Brönner zusammen. Beide verbindet die Liebe zu „Venice Beach“ bei Los Angeles. Für Mueller-Stahl die Wahlheimat, ist dieser Ort Inspirationsquelle für Till Brönners neues Album „Oceana“. Und vielleicht können die Festspielgäste dort auch den Musiker Armin Mueller-Stahl erleben.

Die drei wohl außergewöhnlichsten Konzerte der kommenden Festspielsaison gestaltet die Pop-Gruppe Die PRINZEN. Die ehemaligen Mitglieder des Leipziger Thomanerchores und des Dresdner Kreuzchores präsentieren erstmals ein gesamtes Konzert mit ihren größten Hits begleitet von einem klassischen Sinfonieorchester. Ob Millionär, Mann im Mond oder Deutschland – im „klassischen Gewand“ versprechen diese bekannten Songs ein ganz neues Hörerlebnis. Musikalischer Partner bei „Die PRINZEN orchestral“ ist die Norddeutsche Philharmonie Rostock unter Leitung ihres Generalmusikdirektors Peter Leonard. Auftakt für diese Deutschland-Premiere ist am 11. August auf der IGA-Bühne in Rostock (in Kooperation mit der Hanse Sail). Weitere Stationen sind der Park von Schloss Gützkow (12.8., bei Tützpatz) und die Freilichtbühne Schwerin (13.8.). Sebastian Nordmann freut sich über diese ungewöhnliche künstlerische Zusammenarbeit: „Dieses besondere Projekt, das die PRINZEN extra für die Festspiele zusammenstellen, wird sicherlich nicht nur eingeschworene PRINZEN-Fans, sondern auch Klassikfreunde begeistern. Schließlich sind die fünf Sänger ja vom Fach.“

Die Zusammenarbeit zwischen den Rostockern und den Leipzigern gilt als ein Höhepunkt der zwölf Konzerte umfassenden Reihe „Musik aus MV“. In dieser Reihe präsentieren die Festspiele die besten Musiker des Landes zusammen mit renommierten auswärtigen Gästen und widmen sich dem musikalischen Erbe des Nordostens. So kommt das selten gespielte Oratorium „Jesus in Gethsemane“ in Ludwigslust zur Aufführung, das dort 1790 von Antonio Rosetti komponiert wurde. Und die Neubrandenburger Philharmonie lädt sich aus dem Nachbarland Polen die Stettiner Philharmonie ein, um unter Leitung von Stefan Malzew gemeinsam die große vierte Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch aufzuführen.

Neben Konzerten mit großen Stars und „Musik aus MV“ ist nachhaltige Nachwuchsförderung die dritte wesentliche Programmsäule der Festspiele MV. Jährlich bewerben sich junge Spitzenmusiker aus aller Welt mit einem Auftritt in der Reihe „Junge Elite“ um die begehrten Auszeichnungen des Festivals. In diesem Sommer sind es 32 Konzerte mit Künstlern aus 15 Ländern, unter anderem Südkorea, Norwegen und Kanada. Elf Ensembles konkurrieren um den mit 10 000 Euro dotierten NORDMETALL-Preis. 17 Sänger der insgesamt 39 Solisten bewerben sich für den Solisten-Preis in Höhe von 5 000 Euro, und unter allen Musikern der Reihe küren die Festspielbesucher wieder den Publikums-Preisträger, der ebenfalls 5 000 Euro erhält. Die Preisträger 2006 werden im Oktober bekannt gegeben und erhalten die Auszeichnung im Rahmen eines Preisträger-Konzerts im Sommer 2007.

Eine mecklenburgische Schmiede für den musikalischen Spitzennachwuchs ist die Hochschule für Musik und Theater in Rostock, mit der die Festspiele bereits zum zweiten Mal beim „Sommercampus an der HMT“ kooperieren. In Meisterkursen bei renommierten Lehrern wie Anatol Ugorski (Klavier) und Victor Pickaisen (Geige) studieren hochbegabte junge Musiker nicht nur von der Rostocker Hochschule. Die Besonderheit: Während des gesamten Sommercampus’ steht die Polnische Kammerphilharmonie als Probenpartner zur Verfügung. So können die jungen Eleven seltene und wichtige Erfahrungen als Solisten mit einem renommierten Klangkörper sammeln.
Zahlreiche Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland ermöglichen auch in diesem Sommer den hochkarätigen Klassikreigen der Festspiele. Die touristische Premium-Marke A-ROSA setzt ihre umfangreiche Kooperation als Partner der Festspiele bereits im vierten Jahr fort. Zum Partner gesellen sich die vier langjährigen Hauptsponsoren AIDA – Das Clubschiff, Fruchtquell Getränkeindustrie, ŠkodaAuto Deutschland und die Sparkassen-Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern. Zu den wichtigsten öffentlichen Geldgebern der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gehören das Land Mecklenburg-Vorpommern und der Norddeutsche Rundfunk.

Angesichts der angespannten Situation öffentlicher Haushalte wird die Kooperation mit Stiftungen immer wichtiger. Treue Partner der Festspiele in diesem Bereich sind unter anderem die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die ZEIT-Stiftung und die NORDMETALL-Stiftung, die bereits jetzt ihr Engagement bis einschließlich 2007 zugesagt hat.

Der Etat der Festspiele MV steigt im Vergleich zum Vorjahr (2,5 Mio. Euro) leicht auf 2,6 Millionen Euro. Davon entfallen 45 Prozent auf Gelder von Sponsoren, Stiftungen und Spenden der Fördervereinsmitglieder. 42 Prozent decken die Festspiele voraussichtlich durch den Kartenverkauf ab. Öffentliche Förderung (Land, NDR, Landkreise und Kommunen) macht wie im Vorjahr rund 13 Prozent des Etats aus.

Zu den Medienpartnern der Festspiele gehören die drei regionalen Tageszeitungen Nordkurier, Ostsee-Zeitung und Schweriner Volkszeitung sowie der Norddeutsche Rundfunk. Letzterer unterstützt die Festspiele sowohl finanziell über die Orchesterförderung und Auftritte des NDR Sinfonieorchesters, der NDR Radiophilharmonie und des NDR Chores als auch durch eine umfangreiche Berichterstattung und Konzertmitschnitte, die zum Teil zusätzlich über Deutschlandradio Kultur bundesweit gesendet werden.

Karten für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sind ab sofort an den bekannten Vorverkaufskassen, im Internet unter www.festspiele-mv.de oder telefonisch unter 03 85 – 591 85 85 erhältlich. Hier kann man auch die kostenlose Programmübersicht anfordern.

Pressekontakt: Karsten Füllhaase, Diane von Wrede, 0385 - 591 85 44, presse@festspiele-mv.de