Auch im zurückliegenden Jahr sahen sich die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern mit den anhaltenden Einschränkungen durch die Pandemie konfrontiert. Nach den massiven Einschnitten im Krisenjahr 2020 verzeichnete das Festival mit rund 41.500 Besucherinnen und Besucher bei nahezu 240 Veranstaltungen im ganzen Bundesland einen erheblich größeren Zuspruch als noch im Vorjahr (2020: 6.500 Gäste in 66 Konzerten). Dennoch bleibt die Bilanz weit hinter dem Rekordhoch von über 94.000 Konzertgängern und -gängerinnen im Jahr 2018 zurück.
Zu Beginn des vergangenen Jahres hatte zunächst der geplante Festspielwinter abgesagt werden müssen, in dessen Rahmen zahlreiche Konzerte noch aus 2020 nachgeholt werden sollten; der Festspielfrühling Rügen im März konnte zum zweiten Mal nicht stattfinden, jedoch in den Herbst verschoben werden. Erst Ende Mai bestand Gewissheit über die Durchführbarkeit des im Juni startenden Festspielsommers. Nur mit massiv reduzierten Platzkapazitäten und nach vorheriger Erteilung einer Sondergenehmigung durch die zuständigen Gesundheitsämter konnte das Festival am 12. Juni beginnen. Sukzessive Lockerungen der Vorgaben — darunter der Wegfall der Testpflicht in Landkreisen mit geringer Infektionsrate oder die Ermöglichung größerer Veranstaltungen — führten dazu, dass die geplanten Konzerte bis auf einige wenige Ausnahmen stattfinden konnten und 37.500 Musikfans zu den Veranstaltungen kamen. Als bindende Vorgabe galt dabei bis zuletzt die Bestuhlung im Schachbrettmuster, die die maximale Auslastung der Spielstätten auf die Hälfte beschränkte. Zu Beginn des Sommers waren die zulässigen Kapazitäten sogar noch geringer gewesen. Der einmalige Festspielherbst Rügen 2021 lockte im Oktober gut 2.700 Besucherinnen und Besucher zu einem zehntägigen Konzertreigen auf die Insel Rügen, während der Festspielwinter aufgrund der steigenden Infektionszahlen erneut von zahlreichen Konzertabsagen betroffen war. Zuletzt mussten auch die traditionellen Neujahrskonzerte auf Schloss Ulrichshusen, die am 8. und 9. Januar stattfinden sollten, abgesagt werden.
Intendantin Ursula Haselböck: »Für 2021 als zweites Jahr im Zeichen der Pandemie muss ich ein durchwachsenes Resümee ziehen. Mein Team und ich sind sehr glücklich darüber, dass es uns gelungen ist, gemeinsam mit unseren Künstlerinnen und Künstler das ganze Land wieder zum Klingen gebracht und das Publikum in die Konzertsäle zurückgeholt zu haben. Für die Treue und Flexibilität aller — ob Konzertbesucherin oder Künstler auf der Bühne — kann ich mich in diesem Zuge nur einmal mehr von ganzem Herzen bedanken. Dennoch bleibt meine größte Hoffnung, dass wir in 2022 einen Neuaufbruch für die Kultur werden feiern können und noch mehr Menschen in die sicheren Konzertsäle zurückkehren, um einmalige Live-Musik zu erleben.«