Messebesucher bei der Most Wanted: Music 2024
Most Wanted: Music 2024  
Foto:  Christoph Mangler

Unter dem Motto „Monetize!” feierte Most Wanted: Music 2024, Berlins Festival für die Musikwirtschaft, gestern sein erfolgreiches Finale. Eröffnet wurde die Konferenz am Dienstagabend mit den LISTEN TO BERLIN: AWARDS. Am Mittwoch fand mit dem LISTEN TO BERLIN: YOUTH Festival das neue Nachwuchsformat der Berlin Music Commission statt - dem Veranstalter der Most Wanted: Music. Das bereits im Vorfeld ausverkaufte Format und das überwältigende Engagement der jungen Talente unterstreichen die Relevanz und zeigen, dass es der Berlin Music Commission gelingt, neue Zugänge zur Musikindustrie zu öffnen. Eine erfolgreiche Premiere.

Die elfte Ausgabe von MW:M rückte die Schwerpunktthemen faire Vergütung und Nachhaltigkeit in den Fokus und bot Branchenexpert*innen wertvolle Diskussionen und inspirierende Impulse für die Zukunft der Musikindustrie. Mehr als 3.500 registrierte Teilnehmer*innen aus der nationalen und internationalen Musikszene erlebten ein umfangreiches Konferenzprogramm in der Kulturbrauerei  in über 100 Sessions mit 130 Speaker*innen aus über 20 Ländern. Weitere Highlights waren die Premieren des kollaborativen Formats MW:M Research und des osteuropäischen Internationalisierungsprojekts Dogaja, sowie dezentrale MW:M Satellite Events.

In Panels, Workshops und Diskursen wurden aktuelle Fragen der Musikwirtschaft diskutiert. So ging es unter anderem um Elternschaft, Nachhaltigkeitsmanagement, Crowdfunding, Fan-Beziehungen und verbesserte Arbeitsbedingungen für FLINTA*-Künstler*innen. In einem interaktiven Talk stellte der preisgekrönte Klimaaktivist und Mitgründer von Crowd Impact, Julian Vogels, die Klimabilanz der Adele Mega-Konzerte in München vor. Beim Music Prompt Battle wurde mittels KI-Technologie in Echtzeit kurze Sound-Design-Kompositionen kreiert. Bei MWM: Live überzeugten internationale und nationale Livebands. Darunter waren die LISTEN TO BERLIN: AWARD-Gewinnerin Sorvina, die 20-köpfige Brandenburger Brass-Band KAMA Orchestra – der neue Shootingstar in der zeitgenössischen deutschen Blasmusikszene – sowie die iranische Sängerin Faravaz, die sich mit ihren Songs für die Woman Life Freedom-Bewegung einsetzt. 

Michael Biel, Staatssekretär für Wirtschaft, betonte zum Auftakt der MW:M: „Mit der Konferenz Most Wanted: Music, den LISTEN TO BERLIN: AWARDS und den MW:M Live Showcases erhellen drei musikalische Leuchttürme die dunklen Novembertage. Most Wanted: Music ist das größte Musikbusiness-Event in Berlin und ein Hotspot für Expert*innen der Musik- und Kreativbranche aus ganz Europa. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe ist dieser Konferenz seit ihren Anfängen immer eng verbunden und es ist schön zu sehen, wie sich das Format im Laufe der Jahre entwickelt und Wurzeln geschlagen hat. Die Berliner Musikbranche stellt einen bedeutenden Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor dar. Unsere lebendige Kreativbranche ist darüber hinaus eine Kernmarke unserer Stadt. Das vielfältige Angebot zieht Talente, Arbeitskräfte und Gäste aus aller Welt an.“

Olaf Kretschmar, Vorstandsvorsitzender der Berlin Music Commission eG, fasst  die 11. Ausgabe von Most Wanted: Music folgendermaßen zusammen: „Die Most Wanted: Music 2024 hat sich als ausschlaggebender Begegnungsort etabliert, der die Musikbranche als lebendiges Ökosystem neu definiert und die Zusammenarbeit sehr unterschiedlicher Akteure befördert. Die Branche muss Zugangsbarrieren abbauen und sich als offenes Music-Ecosystem begreifen. Wir können so zukunftsweisende Verbindungen schaffen und durch neue Impulse unsere Innovationsfähigkeit weiter ausbauen. Der intensive Austausch mit der jungen Generation, insbesondere durch das LISTEN TO BERLIN:YOUTH Festival, brachte frischen Wind, neue Ideen und neue Perspektiven. Für unsere Nachwuchstalente ist entscheidend, dass sie mit ihren eigenen Werten und Visionen die Zukunft der Branche mitgestalten können.“

MW:M24 Highlights

Nicky Böhm, Head of Programme, resümiert: „Die Most Wanted:Music steht dafür, Menschen zusammenzubringen und ihnen Raum für Austausch zu schaffen. Nach monatelanger Vorbereitung ist es ein Highlight zu sehen, wie unsere Ideen Wirklichkeit werden, alte Kontakte intensiviert werden, neue Netzwerke entstehen und auch junge Speaker*innen mit viel Selbstvertrauen ihre Ideen eingebracht haben.“

Eines der ersten MW:M Convention-Programmhighlights war die Keynote von Mark Reeder. Der Musiker, Labelbetreiber, Konzertveranstalter, Produzent und Filmemacher adressierte die aktuellen Herausforderungen für Musikschaffende. „Wir müssen die Realität anerkennen: Streaming ist heutzutage die Art und Weise, wie die meisten Menschen Musik hören. Gemeinsam müssen wir eine Veränderung der Vergütungsstruktur bei Streamingdiensten und Plattformen wie YouTube fordern.“

Die norwegische Nachhaltigkeitsexpertin Linnéa Vågen Svensson (Mitbegründerin des europäischen Think-Tanks Green Operations Europe und Leiterin der Nachhaltigkeitsberatung Greener Events) erkannte an, dass das Thema der ökologischen Nachhaltigkeit von Akteur*innen der Musikwirtschaft endlich ernster genommen wird. Gleichzeitig forderte sie mehr Verantwortung von den Entscheider*innen der Industrie. „Es macht keinen Sinn, Daten zu sammeln und Ressourcen zur Nachhaltigkeit zu schaffen, wenn sie nicht genutzt werden. Vielleicht müssen wir nicht nur die Lösungen vorantreiben, sondern auch die Menschen aktivieren, die eine wichtige Rolle spielen können.”

Der britische Drum’n’Bass-Produzent und Kreativberater Kirk Thompson (AKA Krust) sprach darüber, wie Künstler*innen innovativ sein können, um neue Geschäftsideen zu entwickeln und Fanbeziehungen zu stärken. „Wir befinden uns in einer großen Umwälzung. Die Zukunft findet statt und wir sind uns dessen nicht bewusst. Die Künstler*innen müssen ihre Geschäftsbeziehungen zu den Menschen, die ihre Musik konsumieren, neu überdenken und traditionelle Systeme umgehen.”

LISTEN TO BERLIN: YOUTH 

Am 13. November feierte begleitend zu Most Wanted: Music das LISTEN TO BERLIN: YOUTH Festival Premiere. Im Frannz Club wurde der nächsten Generation von Musiker*innen, Kreativen und Branchen-Interessierten ein attraktives Programm aus inspirierenden Panels, Roundtables, praxisnahen Workshops und Showcases geboten. Neben musikalischer Förderung erhielten junge Talente außerdem wertvolle Unterstützung bei ihrer beruflichen Orientierung in der Musikbranche. Die BMC brachte dafür Profis, Künstler*innen und Expert*innen aus Jugend, Bildung und der Berliner Musikszene zusammen. Am Abend traten großartige Nachwuchsbands aus Berlin und Brandenburg auf. 

MW:M Live

MW:M Live, das Showcase-Event von Most Wanted: Music, ging in seine sechste Ausgabe und präsentierte mehr als 30 sorgfältig ausgewählte Live-Acts aus Deutschland und dem Ausland. In diesem Jahr lag ein Schwerpunkt auf aufstrebenden musikalischen Talenten aus Brandenburg. Am 13. und 14. November bot MW:M Live im Kesselhaus, Maschinenhaus, Panda und Frannz Club ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Künstler*innen und Bands, die ein breites Spektrum an Genres und Klangwelten präsentierten. Im Lineup fanden sich zudem zahlreiche Acts der LISTEN TO BERLIN-Compilations der letzten Jahre. So bewiesen die diesjährigen Compilation-Künstler*innen Sorvina, Prismala und Faravaz neben Kat Frankie und Donata ihr Live-Potenzial. 

Live on Stage, 13. November: Athenaïs, Donata, emmo, Izzy and the Black Trees, King Josephine, Korridor, Lunya, Schnieke, Sorvina, Val.

Live on Stage, 14. November: Dews Pegahorn, Faravaz, Go Mahhh, Jules, Kaktus, Kama Orchestra, Kat Frankie, LNA, Modus Pitch, OIEE, Okayalex, Power Plush, Prismala, Ruth Mac, Schramm, The Allegorist, Toshin.

Aufzeichnungen ausgewählter Session-Highlights werden in Kürze auf dem YouTube-Kanal von Most Wanted: Music verfügbar sein.

Save the Date: Most Wanted: Music 2025 findet vom 11. bis 13. November 2025 in der Kulturbrauerei Berlin statt.

 



 

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