Fatale Auswirkungen auf die Bildungslandschaft

90.000 Schüler stehen auf den Wartelisten der öffentlichen Musikschulen. Dies ist das Ergebnis einer Blitzumfrage, das der Verband deutscher Musikschulen (VdM) auf der Pressekonferenz der Musikverbände zur Frankfurter Musikmesse am 25. März 2004 bekannt gab. Grund dafür sind fehlende Kapazitäten und Finanzen aufgrund zunehmender Kürzungen der öffentlichen Mittel. Bundespräsident Rau hat sich bereits mehrfach für die musikalische Bildung eingesetzt und die Bedeutung musizierender Kinder und Jugendlicher für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands betont. Es dürfe nicht immer weniger junge Menschen geben, die selber Musik machen, „weil an Musikschulen oder an der musischen Bildung in den Schulen gespart wird“, so der Bundespräsident.

Rund eine Million Schüler werden gegenwärtig an den fast 1000 öffentlichen Musikschulen unterrichtet. Noch nie waren so viele Menschen befähigt, selbst Musik zu machen, noch nie war die Schülerzahl an den öffentlichen Musikschulen höher. Beträchtliche Ausfallquoten beim Musikunterricht insbesondere an Grund- und Hauptschulen von bis zu 80 Prozent und finanziell bedingte wachsende Wartelisten an den Musikschulen haben jedoch fatale Auswirkungen auf die Bildungslandschaft.

Von großer Bedeutung ist daher im Rahmen der neu entstehenden Ganztagsschulen die Kooperation von allgemein bildender Schule und Musikschule. „Die Bildungskonzeption von Bund und Ländern darf sich jedoch nicht nur auf strukturelle Maßnahmen beschränken, sondern muss die inhaltliche Qualität des (Nachmittags-) Unterrichtes garantieren“, so Dr. Gerd Eicker, Vorsitzender des VdM.

Der Verband deutscher Musikschulen hat deshalb als Hilfestellung eine „Arbeitshilfe und Materialsammlung zur Kooperation von Musikschule und Ganztagsschule“ herausgegeben. Eicker: „Die öffentlichen Musikschulen stehen als qualifizierte und verlässliche Partner der Ganztagsschulen bereit.“

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Claudia Wanner
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