Am 20. September um 20 Uhr lädt das Bach-Museum zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Expedition Bach“ ein. Erstmals werden die spektakulären neuen Bachfunde präsentiert, die Mitarbeiter des Bach-Archivs im Rahmen eines außergewöhnlichen Forschungsprojektes seit 2002 in mitteldeutschen Archiven und Bibliotheken entdeckt haben.

Zu sehen sind u.a. die jüngst entdeckten, frühesten Notenhandschriften des knapp 15jährigen Bach sowie die Bach-Arie „Alles mit Gott und nichts ohn’ ihn“, deren Auffindung im Mai 2005 für Schlagzeilen sorgte: seit 75 Jahren hatte man kein unbekanntes Vokalwerk von Bach mehr entdeckt!

Darüber hinaus wartet die Ausstellung mit kuriosen, mitunter auch tragischen Dokumenten von Bachs Familie und seinen Thomanern auf: ein Neffe Bachs etwa betätigt sich als Schreiber von Liebesbriefen, und ein ehemaliger Thomasschüler Bachs schreibt seine Bewerbungen auf Kantoratsposten in Versform. Auch entpuppt sich das kleine ostthüringische Ronneburg anhand neuer Archivfunde als bedeutendes Zentrum der Bach-Pflege, da der dortige Kantor um 1740 die größte Bachiana-Sammlung außerhalb Leipzigs besaß.

Neben der Präsentation der Fundstücke erzählt die Ausstellung von den manchmal abenteuerlichen Expeditionsumständen, vom Finderglück und der märchenhaft erscheinenden Überlieferung mancher Exponate.

Die Ausstellung ist vom 21. September 2006 bis 17. Januar 2007 täglich von 10-17 Uhr im Bach-Museum zu besichtigen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen, erhältlich im Shop des Bach-Museums und unter www.bach-leipzig.de.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Commerzbank AG Filiale Leipzig und privaten Förderern. Das seit 2002 laufende Forschungsprojekt „Dokumentation der Musikerfamilie Bach in den Archiven und Bibliotheken Mitteldeutschlands“, in dessen Rahmen die ausgestellten Bachdokumente entdeckt wurden, wird gefördert von der Ständigen Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik e. V. (2002-06) sowie vom Packard Humanities Institute, Los Altos, California (2002-04), dem Scheide Fonds der Stiftung Bach-Archiv (2004-05) und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (2006).