Frankfurt am Main - Zum Schutz des audiovisuellen Erbes in Europa hat sich ein neues Netzwerk gebildet: das Standing Committee of European National Audiovisual Achives (SCENAA). Es hat zum Ziel, Materialien aus audiovisuellen Archiven Europas zu schützen und auch künftig den Zugang zu diesen Medien zu sichern, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bibliothek in Frankfurt, denn "die Musik, zu der vergangene Generationen getanzt haben, oder Fernsehprogramme, die wertvolle kultursoziologische Einsichten erlauben, drohen zukünftigen Generationen verloren zu gehen."
Zu den zehn Gründungsmitgliedern von SCENAA gehören folgende europäische Archive:
Technisches Museum Wien, Österreichische Mediathek
State and University Library, Aarhus, Dänemark
Die Deutsche Bibliothek, Deutsches Musikarchiv Berlin
Deutsches Rundfunkarchiv
Discoteca di Stato - Museo dell’Audiovisivo, Italien
Nederlands Instituut voor Beeld en Geluid
Biblioteca Nacional de España
National Archive of Recorded Sound and Moving Images, Sweden
Memoriav, Association for the Preservation of the Audiovisual Heritage of Switzerland
The British Library, National Sound Archive
Ingo Kolasa, Leiter des Deutschen Musikarchivs Berlin: "In den letzten 50 Jahren haben Archivare auf dem Gebiet der audiovisuellen Medien auf die digitale Revolution reagieren müssen, die nur vergleichbar ist mit der Wissensexplosion im Zeitalter des frühen Buchdrucks vor 500 Jahren. Eine ungeheure Menge an Material und eine unglaubliche Vielfalt von Medien gilt es in den europäischen Archiven zu bewahren: von der Vinyl-Schallplatte zum Digital-Film." Die Einrichtung von SCENAA, so Kolasa weiter, könne als großer Meilenstein für den audiovisuellen Archivbereich gesehen werden. "Europas großes Erbe an Film und Ton braucht unseren Schutz, damit mehr Menschen Zugang zu diesem Teil des kulturellen Erbes haben."
Quelle: Musikmarkt.de
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