Im Rahmen eines Konzertes mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, welches unter Leitung von Herbert Blomstedt stand, wurde Anfang Mai 2009 das erste Eugen-Jochum-Stipendium im Münchner Gasteig vergeben.

Der Präsident der Eugen-Jochum-Gesellschaft Dr. Georg Simnacher, Maestro Herbert Blomstedt und Eugen Jochums Tochter, Veronika Jochum von Moltke, erinnerten bei der Verleihung an den großen Dirigenten und ermunterten den Stipendiaten, sich an dessen Schaffen und Wirken zu orientieren. Das Stipendium war von der Eugen-Jochum-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem DIRIGENTENFORUM des Deutschen Musikrates entwickelt worden. Es ist mit 5.000 Euro dotiert und beinhaltet die Verpflichtung zu Konzerten in Ottobeuren.

Auf dem Konzertprogramm des Abends standen mit Sinfonien von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 338) und Anton Bruckner (9. Sinfonie) die beiden Komponisten, mit deren Werken sich Eugen Jochum zeit seines Schaffens intensiv auseinandersetzte. Als Gründer und erster Chefdirigent des Sinfonieorchesters des BR, welches im Jahr 2009 seinen 60. Geburtstag feiert, wird Eugen Jochums Wirken und seine Sicht auf den Dirigentenberuf durch das neu ausgelobte Stipendium einer nachwachsenden Generation junger Dirigenten vermittelt.

Der Stipendiat Patrick Lange ist seit 2008 Chefdirigent des Orchestre de Chambre de Genève und zugleich 1. Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin. Er studierte Dirigieren an den Musikhochschulen in Würzburg und Zürich. Im Sommer 2005 wurde er von Claudio Abbado zum Assistenzdirigenten des Gustav Mahler Jugendorchesters (GMJO) ernannt. Für seine Tätigkeit beim GMJO erhielt er im April 2007 den Europäischen Förderpreis der Europäischen Kulturstiftung. Seit 2005 ist Patrick Lange Stipendiat des DIRIGENTENFORUMs und besuchte bereits Kurse bei Eri Klas, Sebastian Weigle, Marc Piollet und Kurt Masur.

Das DIRIGENTENFORUM ist ein Projekt des Deutschen Musikrates, welches talentierte, hoffnungsvolle Nachwuchsdirigenten fördert. In mehr als 20 Veranstaltungen pro Jahr bietet es seinen Stipendiaten die Möglichkeit, mit bedeutenden Berufsorchestern und erfahrenen Dirigenten zusammen zu arbeiten.