Mehr Transparenz in der Kulturförderung schafft der erstmals für Niedersachsen erarbeitete Kulturbericht 2010. Dieser Bericht ist gleichzeitig Auftakt des Kulturentwicklungskonzeptes, welches eine öffentliche Diskussion über die zukünftigen Entwicklungschancen ermöglicht. Dabei geht es um Perspektiven, Fragen nach dem sinnvollen Ressourceneinsatz im Kulturbereich und um Effektivität von Steuerungsinstrumenten, aber nicht um die Planung von Kunst und Kultur. Kulturministerin Professor Dr. Johanna Wanka betont, dass Niedersachsen gezielt neue Wege in der Kulturpolitik geht. „Wir wollen mit dem ersten Kulturbericht mehr Transparenz in die Kulturförderung bringen. Zudem brauchen wir eine öffentliche Diskussion über die zukünftige Gestaltung von Rahmenbedingungen für Kultur."
Das Kulturentwicklungskonzept Niedersachsen (KEK) trägt in den kommenden zwei Jahren dazu bei, die kulturpolitischen Ziele des Landes zu überprüfen, zu schärfen, abzustimmen und zu koordinieren. Zentrales Motiv ist es, einen öffentlichen und ergebnisoffenen Diskurs mit den beteiligten Gruppen, Organisationen, Einrichtungen und Institutionen von Kultur zu initiieren. Es geht um eine konzeptionelle Verständigung darüber, welche Ziele in der Kultur verfolgt werden sollen und welche Strukturen dafür angemessen und finanzierbar sind. Weiterhin sollen neue Gestaltungsspielräume geschaffen und Konsens für Schwerpunktsetzungen gefunden werden. Durch KEK wird auch eine längerfristige konzeptionelle Orientierung und Verständigung erreicht werden. Vorgesehen sind beispielsweise Tagungen mit den Fachverbänden und Regionalkonferenzen, bei denen insbesondere folgende Themen diskutiert werden sollen:
Kulturelle Bildung/kulturelle Teilhabe
Kreativwirtschaft und Kulturberufe
Kulturtourismus
Integration
Innovation
Kulturelle Infrastruktur
Breitenkultur
Bürgerschaftliches Engagement
Sprachencharta: Niederdeutsch und Saterfriesisch.
Weitere Fragen, die im Zuge des KEK aufgegriffen werden, sind beispielsweise: In welchem Maße sind die Bürgerinnen und Bürger des Landes mit den kulturellen Angeboten zufrieden? Wie kann ein effektiver Mitteleinsatz garantiert werden? Wie kann und soll Kulturpolitik sich auf absehbare Veränderungen und Entwicklungen einstellen? Wie lässt sich Planungssicherheit im Kulturbereich garantieren?
Als Grundlage für diesen gestarteten Prozess dient der Kulturbericht 2010. Er gibt erstmals einen systematischen Überblick, wie der Kulturhaushalt des Landes in Höhe von 265 Millionen Euro für 2010 verwendet wurde. Auf rund 130 Seiten finden sich die wichtigsten Daten, Zahlen und Fakten zu:
Zielen und Schwerpunkten
Konzepten und Akteuren
Kulturförderung des Landes im Überblick
Spartenbezogener Kulturförderung
Spartenübergreifender Kulturförderung
Zukunftsprojekten
Kulturstiftungen
Ergänzt wird der Bericht um einen tabellarischen Überblick über die Finanzdaten der Kulturförderung in Niedersachen 2010, Projektförderungen sowie einem ausführlicher Adressteil. Einen vergleichbaren Einblick hat bislang lediglich Nordrhein-Westfalen seinen Kulturakteuren verschafft. Der Kulturbericht 2010 ist damit gleichzeitig Auftakt des KEK Niedersachsen. Ein zweijährliches Erscheinen des Kulturberichtes soll Vergleichbarkeit, Zuverlässigkeit und Kontinuität nachweisen.
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