Zum ersten internationalen Buxtehude Orgelwettbewerb lädt die Musikhochschule Lübeck vom 1. bis zum 7. September 2007 ein. 22 junge Organisten aus ganz Europa, Russland, den USA und Kanada kommen nach Lübeck, um die Stadt mit ihrer Musik- und Orgelkultur kennen zu lernen und sich im künstlerischen Wettstreit vor einer hochkarätigen, international besetzten Jury zu messen.

Zu den Juroren gehören James David Christie (USA), Hans-Ola Ericsson (Schweden), Jan Willem Jansen (Frankreich), Jaroslav Tuma (Tschechien), Jean-Claude Zehnder (Schweiz) sowie die deutschen Organisten Arvid Gast, Ludger Lohmann und Wolfgang Zerer. Titularorganist an St. Jakobi und Professor an der Musikhochschule Lübeck Arvid Gast, der den Wettbewerb gemeinsam mit seinem Kollegen Franz Danksagmüller konzipiert hat, erläutert: "Für die Austragung eines Orgelwettbewerbs mit dem Schwerpunkt ’Alte Musik’ bietet Lübeck mit seinen großen gotischen Backsteinkirchen und den wertvollen historischen Orgeln ideale Bedingungen. Die Stellwagen-Orgel hat Buxtehude höchstwahrscheinlich selber gespielt, sie steht seinen Kompositionen sehr nahe.“ Dieterich Buxtehude, im Jubiläumsjahr gefeierter Namensgeber des Wettbewerbs, gehört zu den wichtigsten Vertretern der Norddeutschen Orgelschule. Als Nachfolger von Franz Tunder an der Marienkirche in Lübeck war er nicht nur als Komponist, sondern auch als Organist weit über Lübecks Grenzen hinaus berühmt.

Der Wettbewerb wird in drei Runden an den historischen Orgeln in St. Jakobi (Stellwagen-Orgel und Richborn-Positiv) und im Dom (Marcussen-Orgel und Italienische Barockorgel) ausgetragen. Dazu Arvid Gast: „Die Motivation nach Lübeck zu kommen - und zwar von sehr weit her - ist groß: Wir besitzen hier in St. Jakobi mit der Stellwagen-Orgel eine der wertvollsten historischen Orgeln überhaupt. Ihr Klangreichtum, gepaart mit sehr guter Akustik hat schon immer Organisten aus der ganzen Welt nach Lübeck pilgern lassen. Außerdem ist die Chance, an so vielen verschiedenen Instrumenten spielen zu können, für junge Organisten einmalig: Neben der grandiosen Stellwagen-Orgel stehen für den Wettbewerb das Richborn-Positiv in mitteltöniger Stimmung, die italienische Orgel und die Marcussen-Orgel im Dom zur Verfügung.“ Dass der erste Preis mit 7.000 Euro, der zweite mit 5.000 und der dritte Preis mit 3.000 Euro dotiert werden konnte, ist der Förderung durch die Gemeinnützige Stiftung Sparkasse zu Lübeck zu verdanken, die den Wettbewerb großzügig unterstützt. Seine Motivation erläutert der Vorsitzende Hans-Peter Süfke: "Lübeck ist eine Kulturstadt mit großer Musiktradition, zu der Dieterich Buxtehude wesentlich beigetragen hat. Der internationale Buxtehude Orgelwettbewerb zu Ehren des 300. Todestages des großen Komponisten knüpft an diese Tradition an.“

Die Finalrunde in St. Jakobi am Freitag 7. September ist die einzige Gelegenheit, dem Wettstreit beizuwohnen: Fünf Finalisten werden sich dann mit Werken von Tunder, Buxtehude und Bach in aufeinander folgenden Konzerten öffentlich an der Stellwagen-Orgel messen. Die jeweils einstündigen Konzerte beginnen um 14, 15, 16.30, 17.30 und 19 Uhr. Einlass ist nur zu Beginn eines jeden Konzertes möglich, der Eintritt ist frei. Die Gewinner werden im Anschluss an die Wertungskonzerte um 21 Uhr bekannt gegeben.

Der erste »Buxtehude Orgelwettbewerb« wird von der Musikhochschule Lübeck in Zusammenarbeit mit den Lübecker Kirchen St. Jakobi und Dom veranstaltet. Er ist Teil des Buxtehude Festjahres Lübeck 2007. Gesamtprogramm unter www.buxtehude2007.de

Absätze