Im ‚Bucerius Kunst Forum‘ präsentierte der Landes-Seniorenbeirat Hamburg, die unabhängige Interessenvertretung der älteren Generation, den ersten „Senioren Kulturführer Hamburg“. Das Nachschlagewerk informiert, inwieweit rund 140 Kulturstätten auf die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren eingestellt sind. Die ältere Generation kann nun einfacher und gezielter aus Hamburgs Kulturvielfalt auswählen.

Die Broschüre porträtiert auf 150 Seiten nahezu alle Theater, Museen, Stadtteilkulturzentren sowie einige Kinos, Musik- und Literatur-Veranstaltungsorte. Vor allem informiert und orientiert sie darüber, ob die Kulturstätten seniorengerecht ausgestattet sind.

Gut jeder vierte Hamburger zählt mittlerweile zur Generation 60 plus. Bei einem größeren Anteil erschweren eine Reihe von Faktoren die aktive Teilhabe am Kulturangebot: Dazu zählen Mobilitätseinschränkungen oder fehlende Vorstellungen am Vor- oder Nachmittag. „So entstand die Idee, den Senioren mit einem Nachschlagewerk mehr Transparenz zu bieten, inwieweit die Kulturstätten die besonderen Bedürfnisse und Erfordernisse der Älteren berücksichtigen“, erläuterte Irmgard Wolff, die stellvertretende Vorsitzende des Landes-Seniorenbeirats (LSB). Die LSB-Fachgruppe ‚Bildung und Kultur‘ beschäftigt sich seit längerem mit dieser Fragestellung. So konnte sie zum Beispiel erreichen, dass die Hamburger Volksbühne seit 2005 Abonnements anbietet, die den genannten Gesichtspunkten von Älteren entsprechen.

Jetzt erscheint erstmals der „Senioren Kulturführer“, der gezielt Auskunft darüber gibt, wie die relevanten Aspekte Preisgestaltung, Tagesangebote und Barrierefreiheit bei den Hamburger Kulturanbietern verwirklicht sind. Er informiert auch über die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit Farbfotos und kurzen Charakteristiken der Kulturstätten ist zudem ein attraktives Lexikon der lebendigen Hamburger Kulturszene entstanden. Der Führer ist ab sofort kostenlos erhältlich in den Kundenzentren der sieben Bezirke, den Hamburger Bücherhallen, bei der Volkshochschule und beim Landes-Seniorenbeirat, Heinrich-Hertz-Str. 90.

„Heute schließt sich eine Lücke im umfangreichen Informationsangebot über die Kultur in unserer Stadt“, betonte Kultursenatorin Prof. Dr. Karin von Welck. „Der neue Kulturführer wird es älteren Menschen erleichtern, ihren kreativen Neigungen nachzugehen und gemeinsam mit anderen die spannende kulturelle Vielfältigkeit Hamburgs auszuschöpfen.“

In der Tat: Vom Afghanischen Museum bis zum Zoologischen Museum, vom Altonaer Theater bis zum Theater Haus im Park oder der Fabrik in Ottensen, dem Grindel-Kino und dem Literaturhaus ist im Senioren Kulturführer so ziemlich alles vertreten, was in Hamburgs Kulturlandschaft Rang und Namen hat. Großen Wert legte der Herausgeber auf die Einbeziehung der Stadtteil-Kulturzentren, da deren Angebote in unmittelbarer Wohnortnähe öfter kaum bekannt sind.

Zum Abschluss der Präsentation sagte Irmgard Wolff: „In zweifacher Hinsicht möchten wir mit dem Werk Impulse setzen: für eine lebhafte Auseinandersetzung mit Kultur durch uns Ältere und für ein verstärktes Einplanen der Erfordernisse der steigenden Anzahl an Senioren durch die Kulturanbieter.“

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