Die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch vergab am 25. Oktober 2018 im Landhaus Dresden zum fünften Mal den mit 2.000,- € dotierten Ernst-von-Schuch-Preis an einen jungen Nachwuchsorchesterdirigenten. Mit diesem kleinen Jubiläum etabliert sich nunmehr eine Tradition der Nachwuchsförderung im Sinne des Namensgebers der Familienstiftung.

Persönlichkeiten des Musiklebens aus Dresden und weit darüber hinaus waren der Einladung zur Preisverleihung gefolgt. Nach der Begrüßung durch Martina Damm, Sprecherin der Familienstiftung Ernst Edler von Schuch und Urenkelin des berühmten Dirigenten, hielt Professor Lutz Köhler, Ehrenmitglied der Royal Academy London und des Deutschen Musikrates, eine eindringliche Laudatio auf den Preisträger Gábor Hontvári. Es wurde deutlich, was einen guten Dirigenten ausmacht und worin die Herausforderungen in diesem Beruf bestehen. Im Hinblick auf Gábor Hontvári betonte Professor Lutz Köhler seine herausragende Fähigkeit mit dem Orchester zu kommunizieren und erteilte ihm den Ritterschlag mit der Betitelung "Maestro“.

Anschließend erhielt das Publikum anhand eines Video-Mitschnitts mit den Nürnberger Symphonikern und dem 4. Satz aus Johannes Brahms‘ 4. Sinfonie einen Eindruck von Gábor Hontváris dirigentischem Können. Aber auch für musikalische live-Erlebnisse war mit dem Engagement von Uta-Maria Lempert (Violine) und Matthias Lorenz (Violoncello) gesorgt, die "Music is the Key” von Klaus Lang und "Klangwaben - Signale für Violine solo” von Adriana Hölszky zu Ehren des Preisträgers spielten.

Zum Abschluss zeichnete Dr. Bernt-Christoph Lämmel, Urenkel von Ernst von Schuch, die Stationen im Leben seines Urgroßvaters nach und rief dessen Verdienste in Erinnerung, bevor er dem jungen Dirigenten Gábor Hontvári den Preis überreichte.

In Bewahrung der Erinnerung an den großen Dirigenten Ernst von Schuch (1846-1914), der als Generalmusikdirektor die königlich-musikalische Kapelle (heutige Staatskapelle) in Dresden zu Weltruhm führte, möchte die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch Dresden durch diese Preisverleihung junge Orchesterdirigenten fördern. Die Auswahl der Preisträger erfolgt in Kooperation mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrates. Im Rahmen des Abschlussdirigierens der 1. Förderstufe des Dirigentenforums in Frankfurt/Oder im Mai dieses Jahres wurde Gábor Hontvári auserkoren. Eine fünfköpfige Jury unter Vorsitz des Dirigenten Roger Epple traf gemeinsam mit Martina Damm die Auswahl unter sechs Kandidaten.

Hontvári, Jahrgang 1993, ist seit 2016 Stipendiat im Dirigentenforum des Deutschen Musikrates. Der gebürtige Ungar begann im Jahre 2015 nach dem Abschluss seines Bachelorstudiums für Orchester- und Chordirigieren an der "Franz-Liszt-Musikakademie“ Budapest mit dem Masterstudium Orchesterdirigieren bei Prof. Nicolás Pasquet und Prof. Gunther Kahlert an der Hochschule für Musik "Franz Liszt“ Weimar. Im gleichen Jahr gewann er den 1. Preis beim Dirigierwettbewerb der Mitteldeutschen Hochschulen mit dem MDR. Schon 2014 war er 1. Preisträger beim Internationalen "Lantos Rezsö“ Wettbewerb für junge Chordirigenten. Sein Masterstudium schloss er im Juni dieses Jahres mit Auszeichnung ab.

In den vergangenen Jahren dirigierte Gábor Hontvári verschiedene Konzerte, u.a. mit der Bayerischen Kammerphilharmonie, dem MDR Sinfonieorchester, der Jenaer Philharmonie, der Weimarer Staatskapelle, dem MAV Symphonieorchester Budapest, dem Philharmonischen Orchester Györ, arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Nicolás Pasquet, Andreas Schüller, Rasmus Baumann, Alessandro de Marchi zusammen und besuchte Meisterkurse u.a. bei Lutz Köhler, György Vashegyi und Peter Eötvös, dem derzeitigen Capell-Compositeur der Staatskapelle Dresden. In der 1. Phase des "Campus Dirigieren“ im September dieses Jahres an der Musikhochschule "Carl Maria von Weber“ Dresden wurde Gábor Hontvári als einer von 13 Mitbewerbern zur Teilnahme an der zweiten Runde des Wettbewerbes in Nürnberg im Januar 2019 ausgewählt.

Familienstiftung Ernst Edler von Schuch Dresden

In Bewahrung der Erinnerung an den großen Dirigenten Ernst von Schuch (1846-1914), der über 40 Jahre an der Dresdner Hofoper wirkte und als Generalmusikdirektor die königlich-musikalische Kapelle (heutige Staatskapelle) mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen in Dresden zu Weltruhm führte, sieht sich die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch Dresden auch der Förderung junger Orchesterdirigenten im Geiste Ernst von Schuchs verpflichtet.

Mit dem von Brigitte Bela, einer Enkelin Ernst von Schuchs, gestifteten Preis werden junge NachwuchsdirigentInnen ausgezeichnet. Bei zwei gleichermaßen qualifizierten Kandidaten finden soziale Gesichtspunkte Berücksichtigung. Die Auswahl erfolgt in Kooperation mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrates. Die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch, gegründet im Oktober 2011, ist bestrebt, mit der Vergabe dieses Förderpreises den dirigentischen Nachwuchs zu unterstützen. Damit soll die Erinnerung an Ernst von Schuch in Dresden verankert und in die Zukunft getragen werden, getreu dem Motto Ernst von Schuchs "Es ist nicht meine Art, stehen zu bleiben“.

Weitere Informationen zur Familienstiftung Ernst Edler von Schuch Dresden finden Sie unter http://ernst-von-schuch-stiftung.de

Dirigentenforum des Deutschen Musikrates

Das Dirigentenforum ist das Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland. In den Sparten Orchesterdirigieren und Chordirigieren werden durch Meisterkurse junge Talente gefördert und die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit renommierten Dirigentenpersönlichkeiten ermöglicht. Die Stipendiaten des Dirigentenforums durchlaufen ein umfangreiches Arbeitsprogramm mit Berufsorchestern und Chören. Jährlich finden rund zwanzig Meisterkurse statt, die von erfahrenen Mentoren geleitet werden. Assistenzen, Förderkonzerte, Preise und Stipendien sind weitere Bestandteile der Förderung, wobei die angebotenen Maßnahmen individuell auf die Stipendiaten abgestimmt werden. Das Dirigentenforum arbeitet mit einer ständig wachsenden Zahl von Dirigenten, Orchestern, Chören, Musiktheaterensembles sowie mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zusammen. Inzwischen sind weit über einhundert deutsche Kulturorchester sowie Rundfunkchöre, Opern- und semiprofessionelle Chöre Partner des Dirigentenforums. Kooperationen mit ausländischen Klangkörpern ergänzen das umfassende Angebot.

Deutscher Musikrat

Der Deutsche Musikrat (DMR) ist der weltweit größte nationale Musikdachverband und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsiden­ten. Er repräsentiert über acht Millionen musik-begeisterte Bürgerinnen und Bürger, die dem DMR und seinen über 100 Mitgliedsorganisationen ange­schlossen sind. Mit seinen zahlreichen Mitgliedern sowie seiner langfristig angelegten Projektarbeit ist der DMR Ratgeber und Kompetenzzentrum für Politik und Gesellschaft. Seine musikpolitischen Initiativen und langfristigen Projekte erreichen Menschen aus sämtlichen Bereichen des Musiklebens.

Weitere Informationen zum Dirigentenforum des Deutschen Musikrates finden Sie unter www.dirigentenforum.de

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