Das c/o pop Festival und die c/o pop Convention 2016 avancierten vom 24.-28. August erneut zum zentralen Treffpunkt für alle, die Musik machen und lieben. Bei schweißtreibenden Temperaturen bis in die Nacht hinein präsentierten sich über 80 Bands - darunter gefeierte Newcomer und verheißungsvolle Talente - an 14 verschiedenen Orten der Domstadt und heizten den über 30.000 Besuchern noch mehr ein. Zudem boten rund 60 Speaker aus 15 Ländern bei der Convention wieder vielfältige Panels, Workshops und Trainings an. Der Ehrenpreis der "Soundtrack_Cologne“, dem größten deutschen Fachkongress für Musik und Ton in Film, Games und Medien, ging in diesem Jahr an den amerikanischen Komponisten Cliff Martinez, der mit seiner besonderen Kunst der Medienkomposition für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Martinez schrieb unter anderem die Musik für die Filme von Nikolas Winding Refn "Neon Demon“ und "Drive“.

Die GEMA zeigte bei dem großen Event auch in diesem Jahr gleich mehrfach Präsenz. Bei Soundtrack_Cologne, rückte unter dem Motto "Exchange und Connect“ die Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner zur fairen Nutzung von Musik und damit die entsprechende Entlohnung der Musikschaffenden in den Mittelpunkt. Matthias Dengg, GEMA-Kommunikationsmanager, bot in seinem Training "GEMA für Einsteiger“, die Möglichkeit, die Aufgaben und die Arbeit einer Verwertungsgesellschaft nachzuvollziehen. Darüber hinaus war Dr. Markus Grimm, Leiter der IT-Tochter IT4PM der GEMA in einer Expertenrunde zum Thema "Metadatendesaster – das Öl des 21. Jahrhunderts“ zu Gast. Moderiert von Matthias Hornschuh, Komponist, Autor und Mitbegründer der Soundtrack_Cologne, wurden von Fachleuten aus unterschiedlichen Musikbranchen-Segmenten Status Quo und Handlungsbedarf in puncto Daten und Metadaten erläutert. Unabhängig voneinander berichteten die Teilnehmer von eklatanten Lücken in der Datenerfassung und der daraus resultierenden fatalen Auswirkungen für die Künstler. "Hier ist ein gemeinsames Weiterdenken angesagt. Nicht nur weil die Komponisten und Autoren einen Rechtsanspruch auf Vergütung haben, es ist auch eine Frage des Respekts“, gab Hornschuh zusammenfassend zu bedenken. Trotz teils unterschiedlich gelagerter Interessen- und Rechtslagen wurde in der dreistündigen Debatte deutlich, dass sich im Grunde von Komponisten über die Musiker bis hin zu den Verwertern alle das gleiche wünschen: Eine einheitliche und verbindliche Codierung von Datensätzen.

"Eine Vereinheitlichung europaweit wäre als nächster Schritt wünschenswert“, betonte GEMA-Vertreter Dr. Markus Grimm deshalb. Aber auch der Datenabgleich unter den einzelnen nationalen Institutionen könne bereits große Fortschritte bringen. So plant die GEMA einen Datenaustausch mit der ARD, die durch den Programmmanager und – entwickler Ulrich Geiger vertreten war. "Wir haben Selbiges schon mit der Warner Chapell Production Music gemacht und sind einen erheblichen Schritt weitergekommen. Gerade die Produktionsmusik ist längst nicht so gut erfasst wie andere Bereiche. Wir brauchen eine klare Zuordnung“, so Geiger, der solche Formen der Zusammenarbeit als klare Win-Win-Situation titulierte.

Als Brückenschlag zu einem weiteren Programmpunkt der c/o pop Convention wurde debattiert, ob die neue Blockchain-Technologie eine Möglichkeit darstelle, mit dem Metadatenchaos aufzuräumen. Dr. Markus Grimm: "Mit Blick auf die Verschlüsselung und Speicherung der Daten ist das ein ganz neuer Ansatz, der sich anhand einiger Pilotprojekte aber noch erweisen muss.“ In dem sich anschließenden Reality-Check "The Blockchain-Blockchain: Transparenz und Effizienz“ ging es um eben diese Technologie, die eine zentrale Datenbank mit nachvollziehbaren Rechten aller Rechteinhaber möglich machen soll. Dr. Markus Grimm zeigte sich durchaus interessiert, schränkte aber auch ein: "Entscheidend dabei ist in komplexen Nutzerketten die Zusammensetzung der Organisationen, die Blockchain dann schwerpunktmäßig betreuen. Die GEMA könnte die verlässliche Identifikation für Künstler einnehmen, so dass alle Beteiligten am Werk ausgemacht und somit die Gelder früher und gezielter gezahlt werden können.“

Neben der Beteiligung am Fachkongress kam es am so genannten "Supersamstag“ des c/o pop-Festivals zu einer Showcase-Premiere präsentiert von der GEMA. Im Rahmen des GEMA-Mitgliederprogramms konnten sich Bands und Solokünstler erstmalig um die Teilnahme an einem Showcase für die c/o pop bewerben. Unter zahlreichen Bewerbungen wurden Andrew Applepie, Ibrahim Lässing, The Living und Planetarium von den Festival-Veranstaltern ausgewählt und konnten sich auf diese Weise beim angesagten Festival internationalen Branchenvertretern und neuem Publikum präsentieren. Im Studio 672 im Kölner Stadtgarten bot sich den Zuhörern in der tropisch-heißen Nacht ein abwechslungsreicher und genreübergreifender Konzertabend. Nachdem die Münchner Band The Living mit Frontsänger Karlo Röding mit Indie-Pop den Auftakt machte, folgte Ibrahim Lässing mit rockig-punkigen Tönen. Mit den elektronischen Sounds von Solokünstler Andrew Appelpie ging es kontrastreich weiter, ehe die Kölner Musiker von Planetarium mit melancholisch-dramatischem Deutsch-Pop den Abend beendeten.

Neben derartigen Showcase-Partnerschaften bietet die GEMA ihren rund 70.000 Mitgliedern weitere attraktive Vorteile im Rahmen des Mitgliederprogramms an. So profitieren sie beispielsweise von vergünstigten Konditionen für ausgewählte Fachmessen, Branchenveranstaltungen und Musikfestivals und können außerdem an Workshops zu aktuellen Themen rund um die GEMA-Mitgliedschaft sowie zu relevanten Entwicklungen in der Musikwirtschaft teilnehmen.

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