Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ute Erdsiek-Rave, sieht die deutschen Bundesländer insgesamt gut aufgestellt, um im internationalen Bildungsvergleich und -wettbewerb deutlich nach vorn zu kommen. „Bildungspolitik muss sich ständig selbst überprüfen und messen lassen“, sagte Erdsiek-Rave heute (12. September) in Berlin. Die Ergebnisse nationaler und internationaler Vergleichsuntersuchungen wie die OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ seien deshalb ein wichtiges Instrument zur Steuerung bildungspolitischer Arbeit. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich unsere Bildungspolitik in die richtige Richtung entwickelt. Dies ist für uns Ansporn und Herausforderung zugleich, diesen Prozess kontinuierlich fortzusetzen.“

Zu diesem Zweck haben die Länder folgende Projekte bereits umgesetzt oder geplant:

· Die Einführung nationaler Bildungsstandards stellt eine Qualitätssicherung im Schulbereich dar. Die Bildungsstandards garantieren eine Vergleichbarkeit von Abschlüssen und von zentralen Kompetenzen in den einzelnen Klassenstufen.

· Bis 2009 wird es PISA-International und PISA-National geben und ab dem Jahr 2009 werden die KMK-Bildungsstandards die Grundlage für den nationalen Vergleich der Länder bilden. Zur Überprüfung der Wirksamkeit der Bildungsstandards entwickelt das Institut für Qualitätssicherung im Bildungswesen (IQB) zentrale Testverfahren, die den technischen und methodischen Standards internationaler Vergleichsuntersuchungen entsprechen.

· Die prioritären Herausforderungen für die Bildungspolitik aus Sicht der Kultusministerkonferenz sind weiterhin:

  • die frühzeitige Förderung von Kindern und Jugendlichen, die aus sozial schwierigem Umfeld stammen oder einen Migrationshintergrund haben,
  • das Aufbrechen des problematischen Zusammenhangs zwischen Bildungserfolg und Geschlecht, damit sich die Bildungs- und Berufschancen für beide Geschlechter verbessern könnten
  • die Weiterentwicklung der Lehreraus- und -fortbildung insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit Heterogenität sowie
  • die Verbesserung des Unterrichts zur gezielten Förderung in allen Kompetenzbereichen.
  • die Bewältigung des Anstiegs der Studierendenzahlen durch gemeinsame Anstrengungen von Bund und Ländern.

Auf nationaler Ebene hätten die Länder und der Bund im Juni dieses Jahres den ersten gemeinsamen Bericht „Bildung in Deutschland“ vorgelegt. Erdsiek-Rave: „Durch diese Form der Berichterstattung wird Bildung im Lebensverlauf transparent beschrieben. Bund und Länder können so ihre bildungspolitischen Entscheidungen auf einer deutlich verbesserten Grundlage treffen.“ Die gemeinsame Bildungsberichterstattung werde kontinuierlich fortgeführt. „Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass für einzelne Bildungseinrichtungen wie für das gesamte Bildungssystem klare Ziele festgelegt und systematisch überprüft werden müssen“, erläuterte die Präsidentin. Aus diesem Grund habe sich die KMK auf eine Gesamtstrategie verständigt, welche die systematische Verknüpfung der bestehenden und neuen Untersuchungen zur Beobachtung des Bildungssystems („Bildungsmonitoring“) gewährleiste.

„Zu einem Erfolg kann auch die Föderalismusreform beitragen, da die gesamtstaatliche Verantwortung der Länder und der KMK in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung wachse“, fügte die Präsidentin hinzu. Bund und Länder würden auch in Zukunft in Bereichen der Bildungsforschung und der Finanzausstattung der Universitäten eng zusammenarbeiten.
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