„Leben ist immer ein neuer Anfang.“ Unter diesem Motto steht das dritte Elysium Festival Bernried, das vom 28. Mai bis 18. Juni im barocken Kloster der Missionsbenediktinerinnen in Bernried am Starnberger See und im Amerika Haus München stattfindet. Während des dreiwöchigen Festivals werden 18 Künstler und Vortragende nach Bernried und München kommen, etwa die Hälfte von ihnen aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Die amerikanischen Nachwuchskünstler werden mit ihren jungen europäischen Kollegen an etlichen Veranstaltungen mitwirken, von denen einige im Herbst dieses Jahres auch auf New Yorker Bühnen gezeigt werden. Ziel des Veranstalters Elysium – Between Two Continents e.V. ist es, mit dem Festival aktiv zum künstlerischen und akademischen Dialog zwischen Deutschland und den USA beizutragen, und den Austausch und die Freundschaft zwischen beiden Ländern zu vertiefen.

Das Elysium Festival Bernried ist in diesem Jahr dem großen Theatererneuerer Erwin Piscator gewidmet. 1893 in Hessen geboren, war Piscator in der Weimarer Republik einer der bedeutendsten Theatermacher. Als Begründer des epischen Theaters hat er die Schauspielkunst weltweit revolutioniert. Vom Nationalsozialismus in die Emigration getrieben, gründete er im New Yorker Exil 1940 den Dramatic Workshop an der New School, eine Theaterschule, aus der einige der berühmtesten amerikanischen Schauspieler und Dramatiker hervorgegangen sind, u.a. Marlon Brando, Harry Belafonte, Tony Curtis, Shelley Winters, Elaine Stritch, Tennessee Williams und Arthur Miller. 1951 kehrte er nach Deutschland zurück, um sich am kulturellen und demokratischen Wiederaufbau zu beteiligen. In den 1960er Jahren wurde er Intendant der Freien Volksbühne Berlin und machte mit Inszenierungen wie Rolf Hochhuths „Der Stellvertreter“ oder Peter Weiss’ „Die Ermittlung“ von sich reden. Vor 40 Jahren, am 30. März 1966, starb Erwin Piscator in Starnberg.

Dem international besetzten Ehrenkomitee des Festivals gehören in Deutschland an: Dr. Thomas Goppel, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. Odilo Lechner, Alt-Abt von St. Bonifaz München und Kloster Andechs, der US-Generalkonsul in München Matthew M. Rooney und die österreichische Generalkonsulin in München Dr. Senta Wessely-Steiner.