Heute wird im Kulturausschuss der Hamburger Bürgerschaft das vom Generalintendanten Christoph Lieben-Seutter entwickelte Betriebskonzept für Elbphilharmonie und Laeiszhalle beraten. Das Betriebskonzept ist Bestandteil der halbjährlichen Berichtspflichten des Senates der Freien und Hansestadt Hamburg zum Stand des Projektes Elbphilharmonie.
Das Leitmotiv des Gesamtprojekts Elbphilharmonie „Ein Haus für alle“ bildet den konzeptionellen Rahmen des Bespielungskonzeptes. Dieser Gedanke findet sich sowohl in der Bandbreite und Konzeption des musikalischen Programms als auch in der Gestaltung von Eintritts- und Mietpreisen wieder. Nach dem Prinzip, wonach die teuren Sitzplätze die günstigen mitfinanzieren, soll es auch bei musikalischen Spitzenereignissen Karten in der Preiskategorie zwischen 10 und 15 Euro geben und die Laeiszhalle weiterhin zu den bekannten günstigen Mietpreisen genutzt werden können.
Zur Berechnung der Kosten und Einnahmen wurde eine komplette Spielsaison in den insgesamt fünf Konzertsälen von Elbphilharmonie sowie Laeiszhalle zu Grunde gelegt: Elbphilharmonie Großer Saal (ca. 2150 Plätze), Laeiszhalle Großer Saal (ca. 2000 Plätze), Laeiszhalle Kleiner Saal (ca. 630 Plätze), Elbphilharmonie Kleiner Saal (ca. 550 Plätze) und Elbphilharmonie Dritter Saal (max. 170 Plätze).
Das musikalische Programm wird die gesamte Bandbreite eines internationalen Konzertangebots beinhalten, von der Klassik bis zum Jazz, von der Weltmusik bis zum gehobenen Pop. Das dramaturgische und musikpädagogische Programmkonzept setzt auf die Integration breiter Bevölkerungsschichten aus allen Altersgruppen. Integraler Bestandteil wird die Kinder- und Jugendarbeit sein, für die das Haus auch vor- und nachmittags zugänglich sein wird.
Betrieb und Vermarktung von Elbphilharmonie und Laeiszhalle obliegen der bereits im Januar 2007 gegründeten HamburgMusik gGmbH, die auch ca. ein Drittel der in den zwei Häusern stattfindenden Konzerte verantwortet. Rund 65 Prozent des Konzertprogramms wird von den Hamburger Orchestern und von privaten Konzertveranstaltern bestritten. Das NDR-Sinfonieorchester wird als Residenzorchester der Elbphilharmonie mit 35 Konzerten in dem neuen Saal präsent sein. Das philharmonische Staatsorchester Hamburg wird mit einer großen Abonnementreihe und dem traditionellem Neujahrskonzert in der Elbphilharmonie präsent sein. Die Hamburger Symphoniker sollen mit Eröffnung der Elbphilharmonie das Residenzorchester der Laeiszhalle werden.
Die erstmals von der Generalintendanz vorgelegte Betriebskostenkalkulation für die Saison 2010/2011 geht von Gesamteinnahmen in Höhe von rd. 11,5 Millionen Euro aus. Die Einnahmen werden in erster Linie aus Ticketverkäufen, der Vermietung der Säle und durch Sponsoring sowie durch Verpachtung des Caterings, durch Anzeigenannahmen und Merchandising erwirtschaftet. Die Gesamtausgaben werden auf rund 15,5 Millionen Euro veranschlagt und errechnen sich aus den Kosten für die Durchführung von Eigenveranstaltungen, Marketing und Vertrieb, Personalkosten sowie Verbrauchs- und Reinigungskosten für beide Häuser. Das Betriebskostendefizit wird zum Teil aus Erträgen der Stiftung Elbphilharmonie und zum Teil durch städtische Zuwendungen finanziert werden.
Zu den Eigenveranstaltungen zählen Abonnements-, Festivalkonzerte- und Sonderkonzerte sowie musikpädagogische Veranstaltungen. Von der HamburgMusik gGmbH geplant ist ein jährliches Musikfest im Mai, ein Festival für neue Musik, sowie regelmäßige Schwerpunkte im Bereich der „Alten Musik“, des Jazz und der Weltmusik.
Absätze