Am 8. Dezember 2017 verstarb Professor Dr. h.c. Erich Schulze im Alter von 104 Jahren in München-Grünwald. Professor Schulze gab der GEMA in bedeutendem Maße Gestalt. In seiner 42 Jahre währenden Amtszeit als Generaldirektor und alleiniger Vorstand entwickelte er die GEMA zu einer starken und erfolgreichen Mitgliederorganisation.
Professor Dr. h.c. Erich Schulze wurde am 1. Februar 1913 in Berlin geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er aufgrund seiner bisher geleisteten fachlichen und wissenschaftlichen Tätigkeiten für das Urheberrecht, den Auftrag, die STAGMA aufzubauen. Die Organisation wurde im August 1947 in GEMA umbenannt. Bis zum 31. Dezember 1989 vertrat Erich Schulze die GEMA als alleiniger Vorstand und Generaldirektor. Ab 1. Januar 1990 wirkte er als Ehrenpräsident der GEMA. Daneben bekleidete der vielfach ausgezeichnete Jurist zahlreiche weitere Ehrenämter – beispielsweise bei der Internationalen Gesellschaft für Urheberrecht (INTERGU) und bei der Sachverständigenkommission für Urheberrecht beim Bundesministerium der Justiz sowie als Kuratoriumsmitglied der Carl-Orff-Stiftung. Professor Dr. Erich Schulze hat mit seinem Leben und Wirken Urheberrechtsgeschichte geschrieben – in juristischen und künstlerischen Kreisen war er auch dafür als "Mr. GEMA“ bekannt.
Dr. Ralf Weigand, Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA hebt die prägende Rolle von Professor Dr. h.c. Erich Schulze für die Mitglieder hervor: "Erich Schulze hat die Geschichte der GEMA und ihre Rolle im Einsatz für die Urheberrechte von Komponisten, Textdichtern und Verlegern in ganz besonderer Weise geprägt. Auf Grundlage dessen, was er mit beeindruckendem Fachwissen, jahrzehntewährender Leidenschaft und größtem persönlichen Engagement aufgebaut hat, sichert die GEMA heute ihren mehr als 70.000 Mitgliedern eine angemessene Vergütung ihres Schaffens.“
Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA, würdigt das Lebenswerk von Professor Dr. h.c. Erich Schulze: "Die berufliche Erfolgsgeschichte von Erich Schulze ist untrennbar mit der Entwicklung und der heutigen Bedeutung der GEMA verbunden. Sie ist unvergänglich und gilt als Vorbild für das System der kollektiven Rechtewahrnehmung schlechthin. Sein Name steht wie kein anderer für die Durchsetzung des Urheberrechts und damit für den Wert und die Würde des geistigen Eigentums. Seine uneingeschränkte Wertschätzung gegenüber unseren Mitgliedern und sein immens hohes Verantwortungsgefühl für deren ideelle und wirtschaftliche Interessen war ein in jedem Moment erlebbarer Wesenszug. Mit dieser Haltung ist es Erich Schulze gelungen, die GEMA dauerhaft als eine Institution mit einem hohen Leistungsversprechen zu etablieren, mit dem sich viele Tausend Mitglieder identifizieren.“