Im Jahr 2004 findet das ECLAT Festival Neue Musik Stuttgart erstmals im neuen Theaterhaus auf dem Pragsattel statt. Vom 5. bis 8. Februar erklingen in dreizehn Veranstaltungen 36 Kompositionen, davon sind 20 Uraufführungen. Vokal-, Kammer- und Orchesterwerke werden durch Musiktheater, Filme, Performances und eine nächtliche Avantgarde-Rockveranstaltung kontrastiert. Es spielen das Minguet Quartett, Varianti, das Ensemble Modulations Paris, das ensemble triolog, das Ensemble SurPlus, die Neuen Vocalsolisten, das SWR Vokalensemble Stuttgart und das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR.

Insgesamt neun Filme des an der Ludwigsburger Filmakademie lehrenden Filmemachers Jochen Kuhn werden innerhalb von vier Veranstaltungen gezeigt. Er erzählt seine Geschichten mit Film, mit Malerei, mit Musik und mit Sprache. Manche Filme werden zweimal zu sehen sein: Erst in der Originalversion und dann in veränderten Musikalisierungen von Markus Hechtle, Hans Thomalla, Juan Allende-Blin, Moritz Eggert und Benedikt Grünberg. Misato Mochizukis neues Werk „Meer“ wird auf einen Film von Wolfgang Lehmann und Telemach Wiesinger bezogen.

Das Musiktheater „wolfen“ der Autorin und Hauptdarstellerin Sabina Holzer handelt von Wolfsmythen, Wolfskindern und Schafen und ist für Kinder ab zehn, für Jugendliche und für Erwachsene gedacht.

Der junge Komponist Jörg Widmann zählt in Europa mittlerweile schon zu den meistaufgeführten, ist jedoch in Stuttgart als Komponist und als Klarinettist bisher wenig aufgetreten und wird bei ECLAT erstmals mit drei Werken dem hiesigen Publikum präsentiert. Widmanns bereits aufgeführte Partituren sollen in der Konfrontation mit Werken anderer Komponisten erfahren und befragt werden, so mit neuen Werken von Fredrik Zeller, Francois Paris, Michael Reudenbach und Jennifer Walshe sowie bereits gehörten von Heinz Holliger und Wolfgang Rihm.

Das traditionelle Preisträgerkonzert zum Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart ehrt diesmal die Preisträger des Jahres 2002 Arnulf Herrmann und Gianluca Ulivelli. Im Abschlusskonzert werden neue Werke von Hector Moro, Robert Moran, Marco Stroppa und Gerhard Winkler vorgestellt.

Während des gesamten Festivals kann man die Performance-Installationen von Fabian Chyle mit Musik von Nikola Lutz anschauen. Die Arbeiten kreisen um den Körper als Ausstellungsobjekt, als bewegte Skulptur und als Objekt der Sezierung durch den Betrachter. Sie sind in der Eingangshalle, auf den Toiletten, im Zwischendeck und im großen Saal von Musik der Jahrhunderte zu sehen und zu hören.

Vor und nach den Veranstaltungen besteht im „Glashaus“ innerhalb des Theaterhaus-Foyers die Möglichkeit, mit den anwesenden Komponisten, Filmemachern, Perfomancekünstlern, Interpreten und dem Veranstalter bei einem Getränk ins Gespräch zu kommen.

ECLAT Festival Neue Musik Stuttgart wird von Musik der Jahrhunderte in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Stuttgart, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und dem SWR veranstaltet.

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