Teile der Tontechnik des Düsseldorfer Opernhauses sollen erneuert werden, da die Anlagen und Bauelemente veraltet und nicht mehr zuverlässig sind. Konkret geht es um die Zuschauerbeschallungsanlage sowie das Tonmischpult. Hierbei handelt es sich um eine Lautsprecheranlage mit Surround Sound Anlage, die für das Klangerlebnis im Zuschauerbereich notwendig ist. Über das Mischpult können sowohl Klangeffekte (z.B. Regen, Donner, Glockenschlag) als auch vorbereitete musikalische Beiträge (z.B. für Ballettaufführungen) eingespielt werden. Über die Surround Sound Anlage können die Musiker, Sänger und Geräusche differenziert und in der künstlerisch gewünschten Lautstärke an dem akustisch richtigen Ort hörbar werden.
In diesen Fällen geht es um unvermeidbare Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs durchgeführt werden müssen. Die Kosten liegen bei rund 2,17 Millionen Euro. Ein entsprechender Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss geht nun in die jeweiligen Gremien. Die dringliche Investition ist am 10. Dezember Thema im Stadtrat.
Zuschauerbeschallung
Die Oper arbeitet derzeit mit einer Beschallungsanlage aus dem Jahre 1992. Die Lautsprecher sowie die Zuschauerbeschallungsanlage des Saals sind inzwischen altersbedingt und durch langjährigen Betrieb verschlissen. Dies führt zu einer hörbar niedrigen Wiedergabequalität. Darüber hinaus ist die alte Anlage bei Proben und Vorstellungen bereits mehrfach ausgefallen.
Daher sollen sowohl die Saal- als auch die Bühnenbeschallung erneuert werden und die Surround Beschallung neue Lautsprecher erhalten. Durch die Modernisierung kann eine deutlich verbesserte Sprachverständlichkeit und Musikwiedergabe auf allen Zuschauerplätzen gewährleistet werden. Die Maßnahme wird in zwei Bauabschnitten umgesetzt. In der Spielzeitpause 2021 wird die Saal- und Bühnenbeschallung erneuert. In der Spielzeitpause 2022 wird die Surround Beschallung installiert.
Tonmischpult
Nachdem das Vorgängersystem komplett ausgefallen war, wurde 2015 kurzfristig als Interimslösung ein semiprofessionelles Mischpultsystem installiert. Ein adäquates neues System kam bisher nicht zum Einsatz. Nun kommt es auch bei der Interimslösung vermehrt zu Ausfällen, sodass es daher dringend durch ein neues System ersetzt werden muss. Das neue Mischpult soll in der Spielzeitpause 2021 eingerichtet und der Oper zur Verfügung gestellt werden. In der Spielzeitpause 2022 soll dann die komplette Systemumstellung erfolgen.
Hintergrund
Da es in den vergangenen Jahren vermehrt zu technischen Schwierigkeiten im Gebäude der Oper kam, die den Spielbetrieb gefährdeten, wurden im Rahmen eines Bedarfsbeschlusses im Oktober 2017 notwenige Sanierungsmaßnahmen zusammengestellt und priorisiert. Die Aufstellung umfasste acht Pakete: 1. Dachsanierung, 2. Steuerungstechnik Bühnenmaschinerie, 3. Audio- und Videotechnik, 4. Bühnenwagen/Drehscheibenwagen, 5. Barrierefreiheit/ Foyeraufzüge, 6. Bestuhlung Zuschauerraum, 7. Scheinwerferpark und 8. Sonstiges. Insgesamt lag der Kostenrahmen der acht Pakete bei rund 18 Millionen Euro.
Auf Grundlage des im März 2019 beschlossenen Ratsfraktionsantrages "Zukunft der Oper" wurde die Verwaltung dann unter anderem mit der Analyse des Opernhauses beauftragt, um jene Sanierungsmaßnahmen, die in jedem Fall zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs unvermeidbar sind, zu identifizieren sowie für diese die Planung und die Vorlagen zur Beratung- und Beschlussfassung zu erarbeiten.
Die oben genannten Maßnahmen sind betriebsrelevant und Teil des Maßnahmenpaketes 3 aus dem Bedarfsbeschluss.
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Sanierungen an der Tonhalle Düsseldorf geplant
Beschlussvorlage geht in die politischen Gremien/Kosten für dringende Sanierungsmaßnahmen liegen bei 4,25 Millionen Euro
Ein externes Beratungsunternehmen hat im vergangenen Jahr eingehend den baulichen und technischen Zustand der Tonhalle überprüft. Dabei wurde an dem denkmalgeschützten Gebäude ein erheblicher Sanierungsbedarf festgestellt. Für die Maßnahmen mit der höchsten Priorität, die kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden müssen, beläuft sich der Finanzbedarf auf 4,25 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um dringende und notwendige Sanierungen, die sicherheitsrelevant sind sowie zur Erhaltung der Bausubstanz und zur Aufrechterhaltung des Betriebs dienen.
Der dringendste Sanierungsbedarf besteht im Bereich der Sicherheitsbeleuchtung (Fluchtwegpiktogramme, Stufenleuchten etc.) und der Beleuchtung im Mendelssohn-Saal. Teilweise entspricht die Ausstattung nicht mehr aktuellen Anforderungen, ist störanfällig oder gar defekt und irreparabel, da es für bestimmte Komponenten keine Ersatzteile mehr gibt oder bisher genutzte Leuchtmittel aufgrund von EU-Bestimmungen nicht mehr verwendet werden dürfen. Um eine bessere Ökobilanz zu erzielen, soll die Beleuchtung für beide Bereiche komplett auf LED-Technik umgestellt werden. Die Gesamtkosten für dieses Maßnahmenpaket betragen 1,6 Millionen Euro.
Zwingend notwendig ist auch eine Sanierung des Verwaltungstraktes. Aufgrund undichter Leitungen ist Feuchtigkeit in die Bausubstanz gesickert, was zu einem massiven Schimmelbefall in den zum Rhein hin gelegenen Büros der Tonhallenverwaltung geführt hat. Um die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keinen Gesundheitsgefahren auszusetzen, sind externe Büroräume angemietet worden. Im Zuge der Feuchte- und Schimmelsanierung des Verwaltungstraktes müssen auch die Wasser- und Abwasserleitungen einschließlich der WC-Anlagen erneuert werden. Die Gesamtkosten für dieses Maßnahmenpaket betragen 2,65 Millionen Euro.
Für die genannten Sanierungs- und Baumaßnahmen wird nun eine Beschlussvorlage zur Herbeiführung eines Bedarfsbeschlusses mit Kosten in Höhe von rund 4,25 Millionen Euro in die politischen Gremien eingebracht. Der Bauausschuss berät darüber am heutigen Dienstag, 24. November, der Kulturausschuss am Donnerstag, 26. November, der Haupt- und Finanzausschuss am Montag, 30. November, bevor der Rat am 10. Dezember entscheidet. Die Maßnahmen werden in zwei Paketen geplant und umgesetzt: Der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss für das Maßnahmenpaket 1 ("Beleuchtung") soll Mitte 2021, der für das Maßnahmenpaket 2 ("Verwaltungstrakt") Ende 2021 gefasst werden.