Bei der 2. Bundeskonferenz der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen am 29./30. Oktober in der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler“ legte der Präsident des Deutschen Tonkünstlerverbandes (DTKV) nochmals seine Haltung zur schwierigen Situation der Lehrbeauftragten dar. Die Lehrbeauftragten an Musikhochschulen unterscheiden sich wesentlich von den Lehrbeauftragten an Universitäten und im sonstigen Hochschulbereich: sie ergänzen nicht lediglich den Lehrbetrieb, sondern sie stellen ihn erst sicher. Lehrbeauftragte an Musikhochschulen sind in den Kernfächern tätig. Sie decken an einzelnen Hochschulen bis zu 60 % des gesamten Unterrichtsbedarfs ab. Diese Sondersituation ist in der öffentlichen Diskussion, insbesondere gegenüber den Länderministerien und den entscheidenden Gremien in den Landtagen immer wieder heraus zu stellen.

Daraus ergeben sich folgende Forderungen:

1. Für Lehrbeauftragte, die in den Kernfächern tätig sind, die gleiche Aufgaben wie Professoren oder fest angestellte Dozenten wahrnehmen, die darüber hinaus eine hohe Lehrverpflichtung über einen längeren Zeitraum wahrnehmen, ist das Lehrauftragsverhältnis nicht passend. Für sie sind mittel- und langfristig (Teil-) Stellen zu schaffen bzw. frei werdende Stellen zur Verfügung zu stellen.

2. Für Personen, die im Lehrauftragsverhältnis bleiben (u.a. weil sie eine anderweitige Festanstellung haben oder eine Festanstellung nicht wünschen oder nicht im Kernbereich tätig sind) ist die Lehrauftragsvergütung an die Vergütung im öffentlichen Dienst anzupassen und zu dynamisieren.

Vorstehende Forderungen lassen sich nur erfüllen, wenn neben möglichen Umstrukturierungen innerhalb der Hochschulen diesen vom Staat zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Im Verlauf der Konferenz, in der die Probleme der Lehrbeauftragten eingehend erörtert und das weitere Vorgehen innerhalb der Hochschulen, gegenüber der Öffentlichkeit, den Ministerien und den Landesparlamenten abgestimmt wurde, sicherte Dr. Hewig den Lehrbeauftragten weiterhin die volle Unterstützung des Deutschen Tonkünstlerverbandes zu.