Das Festival c/o pop, das vom 23.08. bis 27.08.2006 in Köln zum dritten Mal stattfand, war mit seinem Musikprogramm, der conference c/o pop und affair c/o pop das Highlight des Festival-Spätsommers. In frischem Gewand präsentierte sich das Festival c/o pop 2006 im RheinTriadem in Köln. Die neue Festivalzentrale der c/o pop wurde an fünf Abenden zum definitiven »place to be«. Tag und Nacht bot das neoklassizistische Gebäude am Rhein tausenden Musikinteressierten neue Trends und alte Helden der Popkultur: Herausragend kuratierte Events wie die Eröffnungveranstaltung »Brazilintime«, das erste Live-Konzert in Deutschland von Laurent Garnier, die alljährliche Kompakt-Party mit u.a. DJ Koze und der Konzertabend im Zeichen von 20 Jahren Rock’n’Rave des hanseatischen Labels Lado gehörten zu den Höhepunkten. Mit insgesamt mehreren hundert Auftritten wurde darüber hinaus in diversen Kölner Spielstätten das große Facettenreichtum der wichtigsten Strömungen aktueller Popmusik präsentiert.

Bei der ausgebuchten Premiere der affair c/o pop fanden 40 nationale und internationale Aussteller ein neues Zuhause – darunter namhafte Labels und Vertriebe aus Spanien, Italien, Kanada und den U.S.A.. Jeder der gestalteten Räume war eine Schatzkammer für sich, die Fachbesucher und Öffentlichkeit gleichermaßen begeisterte. Der bildende Künstler Matthew Hawtin, Bruder des Techno-Stars Richie Hawtin, repräsentierte mit einer Ausstellung das Label M_nus aus Windsor, U.S.A.: »Die affair ist eine tolle Art, um einen Dialog darüber zu schaffen, was elektronische Musik ist und wo ihre Verbindung zu Kunst, Design und Mode liegen. Man sieht auf der c/o pop sehr gut, wie jeder Aspekt vom anderen durchdrungen ist.«

Die conference c/o pop erreichte mit 1.000 Business-Akkreditierungen fast doppelt so viele Fachbesucher wie noch im Vorjahr. Die Themen trafen den Nerv der Zeit. In Panels wurden angeregt die Zukunft der digitalen Musikdistribution, die Folgen des neuen Urheberrechts oder das Einmaleins des Soundtrackgeschäfts diskutiert, auf Workshops konnten Ideen vertieft werden und Netzwerke entstehen. So fiel hier auch der Startschuss zum Projekt »Europareise«, die ab 2007 eine alljährliche Austauschplattform für Festivalveranstalter europaweit bieten soll. Der Festivalbesucher und Conference-Teilnehmer Philipp Sherburne (Pitchformedia, The Wire) ist von der Idee begeistert: »Es ist notwendig, dass es einen Dialog über Festivals und Festivalkultur gibt. Die Leute auf der c/o pop sind an mehr interessiert, als nur Party zu machen. Sie wollen die Dinge mitformen und Einfluss auf ihre Umwelt nehmen.«

Bei der dritten Ausgabe der Clubnacht »Deutschlandreise« konnte die wie immer aufgeschlossen neugierige Partymeute mit einem Ticket gleich 20 Acts in sieben Kölner Clubs verfolgen. Die c/o pop setzte dieses Jahr verstärkt auf die Vielfalt der aktuellen Popmusik: von minimalen Grooves der Wighnomy Brothers über Gitarrensounds der Yeah Yeah Yeahs bis hin zum New-Funk des Hamburger Shooting Stars Jan Delay bei den »Monsters Of Spex«. Gleichzeitig unterstrich das Festival mit Specials wie der »Hi Fans!«-Ausstellung oder dem Synthesizerpark erneut die Bedeutung der Clubkultur.

Die besondere Festivalstimmung und die hohe Programmqualität haben sich offensichtlich herumgesprochen: Die diesjährige Publikumsresonanz hat alle Erwartungen übertroffen. Noch bis in den späten Sonntagabend hinein feierten weit über tausend Besucher ausgelassen bei der Indie-Clubnacht »Intro Intim« u.a. mit Acts wie Werle & Stankowski und Chicks On Speed den Abschluss des rundum gelungenen Festivals.

Nicht zuletzt die rund 40.000 Festivalbesucher haben die dritte Ausgabe der c/o pop zu einer der schönsten und erfolgreichsten der jungen Festivalgeschichte gemacht. Festivalmacher Norbert Oberhaus und Ralph Christoph sind hochzufrieden und freuen sich auf die nächste Ausgabe der c/o pop im Jahr 2007.

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