Die Teilnehmer waren durchweg begeistert von der diesjährigen Jahrestagung der Dramaturgischen Gesellschaft in Heidelberg. Fast 150 Diskutanten – Fachleute wie interessierte Öffentlichkeit - hatten sich für drei Tage zusammengefunden, um das Verhältnis von Theater und Bildung zu untersuchen. Die Themenschienen waren „Theater schafft Wissen“, „Kunst der Vermittlung“, WeiterBildung“ „Oper und junges Publikum“. Hier wurde den beiden zentralen Fragestellungen „Welche Bildung kann das Theater leisten?“ und „Welche Bildung braucht das Theater?“ nachgegangen. Augenscheinlich war es genau dieses Thema, das für die große und positive Teilnehmerresonanz verantwortlich war. Eröffnet wurde die Tagung vom Vorsitzenden der Dramaturgischen Gesellsacht, Manfred Beilharz, einem Vortag von Ulrike Henschel „Theater und Bildung – welche Rolle spielt das Theater im Bildungsdiskurs“ und einem Impuls des angesehenen Komponisten und Präsidenten der Hessischen Theaterakademie, Heiner Goebbels. Auf besonderes Interesse stießen die Workshops ebenso wie die beeindruckenden Einblicke in die richtungsweisende Arbeit etwa der Jungen Oper Stuttgart oder der Jungen Oper Mannheim. Über Forderungen an und durch die Politik diskutierten Thalia-Theater Intendant Ulrich Khuon als Vorsitzender des künstlerischen Ausschusses des deutschen Bühnenvereins mit Hans-Joachim Otto, dem Vorsitzenden des Kulturausschusses des Deutschen Bundestages. Eine besonders kontroverse Diskussion entwickelte sich zuletzt zwischen der Kulturpolitikerin und Publizistin Adrienne Goehler und Bühnenvereinspräsident Klaus Zehelein zum Thema „Kunst der Vermittlung – Chancen und Risiken für das Theater“. Die anhängende Resolution fasst die wichtigsten Statements und Forderungen der Tagungsteilnehmer zusammen. Einen intensiven Überblick gibt darüber hinaus der Live-Blog der Tagung unter www.dramaturgische-gesellschaft.de.

Neu gewählt wurde der Vorstand der Dramaturgischen Gesellschaft. Für den langjährigen Vorsitzenden Manfred Beilharz, der nicht mehr kandidierte, wurde der gastgebende Heidelberg Intendant Peter Spuhler mit großer Zustimmung zum neuen Vorsitzenden bestimmt. Gleichzeitig wurde der amtierende Vorstand in seiner erfolgreichen Arbeit bestätigt: der Dramaturg am schauspielfrankfurt Hans-Peter Frings, der Leiter des Internationalen Forums des Theatertreffens/Berliner Festspiele, Uwe Gössel, der Schauspieldramaturg am Staatstheater Stuttgart, Christian Holtzhauer, die freie Theaterwissenschaftlerin und Dramaturgin Birgit Lengers (stellvertretende Vorsitzende) und der freie Berliner Dramaturg und Regisseur Jan Linders. Für die ausscheidende Aachener Chefdramaturgin Anne-Marie Arioli kam die Dramaturgin des Berliner Kinder- und Jugendtheaters, Theater an der Parkaue, Amelie Mallmann neu in den Vorstand.

Die Tagung wurde möglich mit erheblicher finanzieller Unterstützung der Heidelberger Stadtwerke sowie der Stadt Heidelberg, des Landesverbands Baden-Württemberg des Deutschen Bühnenvereins und des Landes Baden-Württemberg.