Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hält die von der Münchner Beratungsfirma Metrum erstellten neuen Vorschläge zur Orchesterfusion im Osten Mecklenburg-Vorpommerns für nicht praktikabel. Mit den empfohlenen Besetzungsstärken der Orchester ließen sich weder ein angemessenes Konzertangebot in Neubrandenburg aufrechterhalten, noch ein zeitgemäßes Opernrepertoire in Stralsund und Greifswald pflegen.

„Die in dem Gutachten angenommene Besetzung von 50 Musikern für ein Sinfoniekonzert ist viel zu niedrig gegriffen“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Beide Orchester spielen in ihren Konzerten schon jetzt in deutlich größerer Besetzung. Schon die Bühnengröße und die Akustik in der Konzertkirche Neubrandenburg verlangen ein volles Sinfonie- und kein kleines Rumpf-Orchester“, so Mertens weiter.

„Sollten die Vorschläge von Metrum so umgesetzt werden, wird es zu einer noch stärkeren Ausdünnung des kulturellen Angebots in den östlichen Landesteilen Mecklenburg-Vorpommerns kommen. Die vorgeschlagene Personaldecke ist absolut auf Kante genäht. Mit einer Besetzung von 38 Musikern lassen sich allenfalls klein besetzte Mozart-Opern aufführen. Schon bei gängigen Klassikern wie „Freischütz“ oder „Verkaufte Braut“ wären zahlreiche zusätzliche Aushilfen erforderlich. Diese fehlen dann entweder im anderen Orchester oder müssen teuer hinzugekauft werden. Über die Orchestergrößen wird man unbedingt diskutieren müssen“, so Mertens abschließend.

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