Im Streit um die künftigen Theaterverträge und die beschlossene Finanzierungskürzung bekräftigt die Deutsche Orchestervereinigung ihre in der letzten Woche erhobene Rücktrittsforderung gegen Kultusminister Stephan Dorgerloh. „Insbesondere die jüngst bekannt gewordene versuchte Einflussnahme des Ministers auf die Besetzung der Theaterintendanten ist ein weiteres skandalöses Beispiel der politischen Unfähigkeit und Instinktlosigkeit Herrn Dorgerlohs!“, so Andreas Masopust, stellvertretender DOV-Geschäftsführer. „Wäre die klammheimliche Änderung einer einzigen Silbe („Einvernehmen“ statt „Benehmen“) in den Theaterverträgen nicht aufgefallen, so hätten wir nunmehr ‚Ungarische Verhältnisse‘ zu beklagen. Offensichtlich sollte gezielt auf die Wahl der künftigen Theaterintendanten Einfluss genommen werden, um kritische und unbequeme Persönlichkeiten auszuschließen!“, so Masopust weiter.

Unabhängig vom aktuellen Fall des Dessauer Intendanten André Bücker erinnert die DOV an die Nichtverlängerung des vormaligen Direktors des Dessauer Bauhauses, Philipp Oswalt, in dessen Folge auch der international hochrangig besetzte Wissenschaftliche Beirat unter Protest zurückgetreten ist. „Dieser Politikstil zeugt von beispielloser Arroganz. Mitdenkende und engagierte Führungs- und Künstlerpersönlichkeiten sind in Sachsen-Anhalt offensichtlich unerwünscht. Dies ist bundesweit einmalig. Auch wenn wir uns derzeit in der Sommerpause befinden, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich die Künstlerinnen und Künstler des Landes einen derartigen Affront gefallen lassen. Herr Dorgerloh sollte seinen Hut nehmen und von der politischen Bühne abtreten, solange dies noch freiwillig möglich ist!“, so Masopust abschließend.

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