Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) befürchtet starke Einschnitte auch im sächsischen Theater- und Orchesterbereich, wenn der Landtag am 15. Dezember 2010 den Doppelhaushalt für 2011/2012 und eine faktische Absenkung der Landesmittel für die Kulturräume beschließt. „Was muss eigentlich noch passieren, damit die Landespolitik endlich erkennt, dass die Bürger Sachsens die Kultur in den ländlichen Gebieten ebenso wie in den großen Städten bewahrt wissen wollen“, fragt sich Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV. „60.000 Unterschriften von Wählerinnen und Wählern für den Erhalt der Kulturfinanzierung kann man nicht einfach übergehen“.

Mertens weiter: „Die Regierungsparteien versichern, die Mitfinanzierung der Landesbühnen in Radebeul zu Lasten aller Kulturräume sei zur Sicherung der aktuellen Infrastruktur unumgänglich. Gleichzeitig verschweigen sie jedoch, welche Folgen diese Politik bei den Kultureinrichtungen in den anderen Kulturräumen des Freistaats auslöst. Mit den geplanten Kürzungen wird der Druck auf die Beschäftigen der Theater und Orchester noch weiter erhöht. Viele verzichten seit Jahren zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes auf teilweise über 20% ihres Gehalts. Wer von diesen Betroffenen nun weitere Einsparungen zur Zukunftssicherung erwartet oder sogar die vielbeschworene Solidarität der Kulturschaffenden einfordert, nimmt die mitunter inzwischen prekären Lohnverhältnisse in zynischer Weise nicht mehr zur Kenntnis.“

„Die sächsische Schuldenbremse darf keine „Bremsspur“ in der gewachsenen Kulturlandschaft des Freistaats hinterlassen. Es ist mehr Augenmaß gefragt, wenn jetzt die Konjunktur anzieht und die Steuereinnahmen schon wieder steigen. Daher sollten auch die Abgeordneten des Landtags ihre Pläne zum Kulturabbau noch einmal überdenken“, meint Mertens abschließend.

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