Mit einem besonderen Blick auf das kulturelle Leben in Deutschland zeichnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 1. Oktober um 11.00 Uhr zum Tag der Deutschen Einheit 16 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Die sechs Frauen und zehn Männer haben sich in herausragender Weise für die Kunst und das von den Corona-Einschränkungen besonders betroffene Kulturleben eingesetzt. Mit ihren außerordentlichen Verdiensten fördern sie ein solidarisches Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Zu ihnen gehören die Blockflötistin Dorothee Oberlinger und der Cellist Jan Vogler.
Prof. Dorothee Oberlinger, Köln/Nordrhein-Westfalen
"Königin der Blockflöte" – so wird Dorothee Oberlinger auf den Konzertpodien der Welt genannt und selbst diejenigen, die im Kindesalter dieses Instruments überdrüssig geworden sind, vermag sie mit ihrer Musik zu begeistern. Dorothee Oberlinger gehört als Virtuosin ihres Instruments zur absoluten Weltklasse. Dabei beschäftigt sie sich nicht nur intensiv mit Barockmusik, sondern ebenso mit der zeitgenössischen Musik und hat auch gegenüber Pop keine Berührungsängste. Seit 2009 leitet Dorothee Oberlinger im hessischen Bad Arolsen die jährlichen Barockfestspiele, seit September 2018 ist sie Intendantin der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci. Bei all ihrem Wirken ist es ihr besonders wichtig, junge Menschen an die Musik heranzuführen. Mit ihren frischen, mitunter ungewöhnlichen Konzepten spricht sie gezielt Kinder und Jugendliche an – denn Musik mit all ihren Stilen schafft Glücksmomente schon bei den ganz Jungen!
Jan Vogler, Dresden/Sachsen
"Kultur gehört genauso zum Leben wie Essen, Trinken und Schlafen", sagt der Cellist, der zu den ganz großen seines Instruments gehört. Diese Botschaft verkündet er nicht nur, er lebt sie auch. Jan Vogler wurde im Alter von zwanzig Jahren Solocellist der Staatskapelle Dresden, mit dreißig Jahren begann er seine Solokarriere und wird seitdem auf den Konzertpodien der Welt gefeiert. Dabei ist der Kosmopolit stets seiner sächsischen Heimat treu geblieben und prägt dort die Musikwelt in ganz besonderer Weise. Seit 2009 ist Jan Vogler Intendant der Dresdner Musikfestspiele und seit 1993 Künstlerischer Leiter des Moritzburg Festivals, das er mitgegründet hat. Es ist im dabei ein ganz besonderes Anliegen, junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt zusammenzubringen. Denn zu der Botschaft von Jan Vogler gehört auch der Dialog der Kulturen – und dieser wird in Zeiten der Pandemie mehr denn je gebraucht.