Die Donaueschinger Musiktage finden in diesem Jahr am Wochenende des 20.-22. Oktober statt. 20 Uraufführungen stehen auf dem Programm, ergänzt von Klanginstallationen, kurzweiligen Gesprächen und einem Workshop für gutes Applaudieren. Insgesamt wurden 30 Komponisten und Komponistinnen, Klangkünstler und Klangkünstlerinnen aus 18 Ländern eingeladen. Zu Gast ist außerdem der documenta 14-Kurator Adam Szymczyk, der in seinem Vortrag die gegenseitige Durchdringung zeitgenössischer Musik und bildender Kunst erörtert. Bereits am Vorabend des Festivals diskutieren Abbie Conant, Hanna Eimermacher, Adrienne Goehler und Elisabeth Treydte über die Ungleichbehandlung von Mann und Frau im deutschen Kulturbetrieb.
 
Die erste Uraufführung der diesjährigen Donaueschinger Musiktage hat eine besondere Vorgeschichte. Emmanuel Nunes hat sein Werk Un calendrier révolu bereits 1968 komponiert und doch erst 2012, kurz vor seinem Tod, herausgegeben – nun bringt es das Remix Ensemble endlich zur Uraufführung.
 
In den Kompositionen von u. a. Bernhard Lang, Misato Mochizuki und Marina Rosenfeld, aber auch in den Klanginstallationen von Marianthi Papalexandri-Alexandri steht unser Verhältnis zu technischen Apparaten auf dem Prüfstand, und die Frage, wie Musik dazu beitragen kann, diese Abhängigkeit lustvoll und spielerisch zu überwinden. In Werken von Martin Schüttler, Alexander Schubert, Serge Baghdassarian und Boris Baltschun, Chiyoko Szlavnics und Dmitri Kourliandski wird in Containern und im Stroboskoplicht, mit einem Kauzei oder in Maske und Kostüm musiziert. Die NOWJazz-Session lädt die Besucher ein, gemeinsam mit Vertretern der vitalen Improvisationsszene Frankreichs die Grenzübergänge zwischen Jazz, freier Improvisation und Neuer Musik zu erkunden. Einen ironischen Blick wirft zuvor Michał Libera auf Meisterwerke von Bach, Wagner und Stockhausen. Die Donaueschinger Musiktage zeigen in diesem Jahr eine breite Palette von Konzertformaten und Darbietungsformen.

Die Besucher des Festivals dürfen sich neben den Dirigenten Emilio Pomàrico, Ilan Vokov, Enno Poppe und Pablo Rus Broseta auf viele verschiedene und renommierte Interpreten und Ensembles freuen, u.a. das Ensemble Musikfabrik, das Solistenensemble Kaleidoskop, das Ictus Ensemble, das IRCAM mit dem Ensemble Intercontemporain, das Duo Iana und die Musiker des SWR Vokalensembles, des SWR Symphonieorchesters und des SWR Experimentalstudios.

Detailliertes Programm unter:
www.swr.de/swr-classic/donaueschinger-musiktage

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