Der Deutsche Musikverleger-Verband (DMV) feiert am 29. September dieses Jahres in Berlin mit einem Festakt sein 175-jähriges Bestehen. Das kündigte die Präsidentin des Verbandes, Dagmar Sikorski, am Montag auf der MIDEM in Cannes an.

Der DMV vertritt über 570 Musikverlage in Deutschland, von den fünf Großverlagen bis zu den kleinen Chorverlagen. Die Mitgliedsverlage insgesamt repräsentieren einen Gesamtumsatz von über 400 Millionen Euro. Besonders viele junge Verlegerinnen und Verleger haben über den DMV den Weg in den Musikmarkt gefunden und sind heute für die gesamte Branche einflussreiche Impulsgeber.

Die Präsidentin nannte als Ziele des Verbandes den Ausbau des Urheberrechts in engem Kontakt mit den staatlichen Organen sowie die umfassende Interessenvertretung der deutschen Musikverlage. Die internationalen Aktivitäten - in Zusammenarbeit mit Partnerverbänden in Europa - bekämen eine immer größere Bedeutung. Seien es früher vor allem Urheberrechtsfragen und Probleme des reinen Notengeschäfts gewesen, so weitete sich das Aufgabenfeld im Zuge des technischen Fortschritts deutlich aus. Entwicklungen im Rundfunk- und Tonträgerbereich, im Internet und in der Digitaltechnik treten immer mehr in den Vordergrund der Aktivitäten des Deutschen Musikverleger-Verbandes, ebenso wie Beziehungen zu den Verwertungsgesellschaften sowie Rechts- und Steuerfragen.

Der Verband könne auf große Erfolge zurückblicken, wie z.B. die Verbesserung der Gesetzgebung auf Bundes- und EU-Ebene und die erfolgreiche Messepräsenz in vielen Ländern der Welt. Darüber hinaus forciere man die Aus- und Fortbildung des Berufsnachwuchses und leiste wichtige Beiträge zur Ausweitung der kulturellen Musikvielfalt in Europa. Gefahren der Piraterie und des illegalen Fotokopierens zu begegnen, gehört zu den besonderen Anliegen des Verbandes.

Wichtige Auszeichnungen des Verbandes sind: der Preis “Bestes Konzertprogramm der Saison" für Orchester, die sich durch besondere kreative Vielfalt auszeichnen und der “Deutsche Musikeditionspreis“, mit dem die kreativsten und attraktivsten Notenausgaben und Musikbücher für ihre hervorragende Qualität ausgezeichnet werden. Darüber hinaus vergibt der DMV gemeinsam mit dem Gesamtverband Deutscher Musikfachgeschäfte den “Deutschen Musikpreis“ an herausragende Musiker-Persönlichkeiten.

Die Präsidentin wies darauf hin, dass auch die deutschen Musikverleger unter dem drastischen Rückgang der Tonträgerumsätze in Deutschland zu leiden hätten. Gerade vor dem Hintergrund der wirtschaftlich negativen Entwicklung der Tonträgerindustrie gewinnt die Interessenvertretung der kreativen Musikverlage gegenüber allen Partnern der Musikindustrie eine besondere Bedeutung.

Durch neue Initiativen bei der Auswertung im Online-Bereich hoffen die deutschen Musikverleger, auch den Komponisten, Textern, Produzenten und Künstlern neue Einnahmequellen zu erschließen. Dazu seien aber internationale Vereinbarungen notwendig.

Dagmar Sikorski verwies auf die internationalen Erfolge deutscher Musik. Rund um den Erdball hörten Millionen von Menschen Musik “Made In Germany“, da die Produktionen in der Klassik wie auch im Popbereich den hohen internationalen Ansprüchen längst gerecht werden. “Die deutschen Musikverleger tragen mit ihrem kreativen Einfluss entscheidend zur Vielfalt des internationalen Musikmarktes bei", sagte Dagmar Sikorski auf der Midem.
Ausgesprochen erfreut zeigte sich die Verleger-Präsidentin über die Gründung des deutschen Musikexportbüros „GermanSounds AG“, zu dessen Gründungsmitgliedern der DMV gehört. Sie erwarte, dass die deutsche Musikwirtschaft sich durch das - in public/private Partnership gegründete - Musikexportbüro im internationalen Kontext wirtschaftlich wie kreativ profilieren könne.

Viele deutsche Verleger sind auf der MIDEM im Palais des Festivals vertreten. Zu treffen sind sie im Level 01 Stand-Nr. 13.24.-15.23 und in der Riviera Hall, Stand Nr. 29.19 - 31.34.

Im Vorstand des Deutschen Musikverleger-Verbandes sind:

• Dagmar Sikorski-Großmann, Präsidentin, Vorsitzende Fachausschuss Wirtschafts- und Sozialfragen
• Karl-Heinz Klempnow, Vizepräsident, Vorsitzender Fachausschuss GEMA und sonstige Verwertungsgesellschaften
• Gabriele Schulze-Spahr, Schriftführerin, Vorsitzende Fachausschuss Rechtsfragen
• Professor Michael Karnstedt; Schatzmeister, Vorsitzender Fachausschuss Tonträgerfragen
• Dr. Peter Hanser-Strecker, Vorsitzender Fachausschuss Ernste Musik
• Rudy Holzhauer, Vorsitzender Fachausschuss Unterhaltungsmusik
• Peter Tonger, Vorsitzender Fachausschuss Chormusik
• Jens-Markus Wegener, Vorsitzender Fachausschuss Hörfunk- und Fernsehfragen
• Peter F. Schulz, Vorsitzender Fachausschuss Nutzungsrechte

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