Im Rahmen eines gemeinsamen Konzerts des Bundesjugendorchesters mit dem Nationalen Venezolanischen Jugendorchester unterzeichneten der Präsident des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger, und der Gründer und Direktor der Staatlichen Stiftung der Jugend- und Kinderorchester Venezuelas, José Antonio Abreu, eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit.

Zentrales Anliegen ist dabei die Anwerbung von Lehrkräften für Jugendliche mit fortgeschrittenen musikalischen Kenntnissen, die Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie das künftige „Zentrum für soziales Handeln“ (Centro de Acción social), eine Musikhochschule mit stark sozialpädagogischem Akzent. Als Partner für dieses Projekt stehen dem Deutschen Musikrat u.a. die Jeunesses Musicales Deutschland und die deutschen Musikhochschulen zur Seite. Derzeit sind 250 000 Kinder und Jugendliche, häufig aus schwierigstem sozialen Milieu, in das Projekt integriert, welches Kindern vom dritten Lebensjahr an durch Musizieren im Orchester mit weltweit beachtetem Erfolg die Möglichkeit zur psychischen, intellektuellen und sozialen Entwicklung bietet.

Die Leistungsspitze dieses pyramidal strukturierten Systems verkörpert das Nationale Venezolanische Jugendorchester, das bereits mehrmals in Deutschland äußerst erfolgreich gastierte und nunmehr das Bundesjugendorchester zum Gegenbesuch empfing. Gipfel der fast einwöchigen Zusammenarbeit war das gemeinsame Konzert unter der Leitung des venezolanischen Shooting Stars Gustavo Dudamel und des jungen Esten Andris Nelsons, frischgebackener GMD der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford. Derzeit setzt das Bundesjugendorchester seine Tournee durch Venezuela fort.

Der Präsident des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger: „Venezuela beweist durch den kontinuierlichen Erfolg seines Projektes, dass regelmäßiges Musizieren im sozialen Verband, insbesondere im Chor und Orchester, junge Menschen in vielfältiger und einmaliger Weise fördert. Deutschland wird aufgrund seiner großen musikpädagogischen Tradition auf allen Leistungsstufen helfen können, den enormen Lehrerbedarf Venezuelas zu decken. Dies wird für uns die Chance bieten, aus den Erfahrungen der dort Arbeitenden zu lernen im Hinblick auf die Wahrheit und Umsetzbarkeit des Satzes „Musizieren mit Kindern und Jugendlichen ist Sozialarbeit“.

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