Die Stiftung Genshagen veröffentlicht eine Broschüre zu diversitätsorientierter Nachwuchsförderung und Personalgewinnung im Kunst- und Kulturbereich. Ziel der Publikation ist es, Projekterfahrungen der Stiftung in diesem Bereich zu teilen und Kulturinstitutionen Anstöße für die Implementierung einer diversitätsorientierten Nachwuchsförderung und Personalentwicklung in ihren Häusern zu geben.

Ausgehend von der Beobachtung, dass die Vielfalt der pluralen deutschen Gesellschaft sich weder im Personal von Kultureinrichtungen noch in Kunst- und Kulturstudiengängen abbildet und Kulturinstitutionen mit Schwierigkeiten bei der diversitätsorientierten Personalgewinnung konfrontiert sind, hat die Stiftung Genshagen zwei Förderprogramme für die Phasen grundlegender weichenstellender Entscheidungen konzipiert:

Die KIWit-School setzt am Zeitpunkt vor der Wahl des Studiengangs bzw. des Ausbildungswegs an und unterstützt junge Menschen mit Migrationsgeschichte bei ihrer Ausbildungsplanung im Kunst- und Kulturbereich.

Das KIWit-Traineeprogramm hingegen richtet sich an Hochschulabsolventinnen und -absolventen mit Migrationsbiografien und ermöglicht diesen einen Berufseinstieg in renommierten Kulturinstitutionen.

Die Gestaltung und Wirkungen dieser Projekte werden in der Broschüre "Diversitätsorientierte Nachwuchsförderung und Personalgewinnung im Kunst- und Kulturbereich“ ausführlich dargestellt.

Wie lassen sich diese notwendigen, diversitätsfördernden Prozesse in Kultureinrichtungen anstoßen? Sophie Ali Bakhsh Naini und Lena Prabha Nising – Diversity Coaches, die das Programm über seine gesamte Laufzeit begleitet haben – geben in ihrem Beitrag erste Anhaltspunkte dazu. Ihr Leitfaden zeigt auf, welche Schritte Kultureinrichtungen gehen können, damit ihr Personal in Zukunft der Vielfalt der deutschen Gesellschaft entspricht.

Darüber hinaus enthält die Broschüre auch einen Text von Anna Zosik, der Projektleiterin des Programms 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes. Sie beleuchtet die Thematik mit Bezugnahme auf Verhandlungen von Geschlechtergerechtigkeit und die Frage, warum so viele Vorstandsvorsitzende Thomas heißen.

Die Broschüre ist dieser Pressemitteilung beigefügt und auf der Website der Stiftung Genshagen kostenlos abrufbar.

Von 2017 bis 2020 war die Stiftung Genshagen Teil des Kompetenzverbunds Kulturelle Integration und Wissenstransfer (KIWit). KIWit wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert und bestand aus insgesamt fünf Partnern: der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, dem Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen, dem Haus der Kulturen der Welt, dem Netzwerk Junge Ohren sowie der Stiftung Genshagen. Der Verbund verfolgte mit verschiedenen Schwerpunkten und Kompetenzen das gemeinsame Ziel, sich für mehr gesellschaftliche Vielfalt und kulturelle Teilhabe in Kultureinrichtungen stark zu machen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Stiftung Genshagen lag dabei auf der diversitätsorientierten Nachwuchsförderung und Personalentwicklung.