Frau Dr. Gerhild von Schuch, die den Preis in diesem Jahr gestiftet hatte, übergab die Auszeichnung im Landhaus Dresden persönlich an Marie Jacquot (Jahrgang 1990), die seit 2016 Stipendiatin im Dirigentenforum des Deutschen Musikrates ist. Für den Deutschen Musikrat sprach der Vizepräsident Hartmut Karmeier und die Laudatio hielt Prof. Ekhart Wycik von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. 

In Erinnerung an den Dirigenten Ernst von Schuch (1846-1914), der als Generalmusikdirektor die königlich-musikalische Kapelle (heutige Staatskapelle) in Dresden zu Weltruhm führte, möchte die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch Dresden durch diese Preisverleihung junge Orchesterdirigent*innen fördern. Die Auswahl der Preisträger*innen erfolgt in Kooperation mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrates. Im Rahmen des Abschlussdirigierens der 1. Förderstufe des Dirigentenforums mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen im Juni dieses Jahres wurde Marie Jacquot ausgewählt. Eine fünfköpfige Jury unter Vorsitz des Dirigenten Prof. Lutz Köhler traf gemeinsam mit der Sprecherin der Familienstiftung, Martina Damm, die Auswahl unter fünf Kandidaten. Sie lobte Marie Jacquots besondere Fähigkeit, dank ihrer charismatischen und unbedingten musikalischen Ausstrahlung, das Orchester vom ersten Moment an zu einem einheitlichen Klangkörper zu formieren, der unter ihrer Leitung ein kompaktes, den Zuhörer fesselndes und einnehmendes Musikwerk entstehen lässt.

Marie Jacquot begann ihre Ausbildung mit einem Posaunenstudium in Paris, dem ein abgeschlossenes Dirigierstudium in Wien sowie weiterführende Studien bei Prof. Nicolás Pasquet und Prof. Ekhart Wycik in Weimar bis 2017 folgten. Neben der Förderung des Dirigentenforums erhielt sie auch Stipendien des SYLFF der Tokyo Foundation, des Aspen Music Festivals und der neuen Liszt Stiftung Weimar. Im Rahmen des Dirigentenforums belegte sie Dirigierkurse bei Georg Fritzsch und Paul Mägi. Sie assistierte Kirill Petrenko bei der Uraufführung von "South Pole“ an der Bayerischen Staatsoper und dirigierte die Uraufführung von "Tongue-Cat“ bei den Münchener Opernfestspielen. 

In der Zeit von 2016 bis 2019 war sie erste Kapellmeisterin und stellvertretende GMD am Mainfranken Theater in Würzburg. Hier leitete sie bisher u.a. die Neuproduktionen "Nabucco“ und "Il barbiere di Siviglia“, die Wiederaufnahme "Idomeneo“ sowie Vorstellungen von "Die Hugenotten“, "Die Entführung aus dem Serail“ u.a. Seit der Spielzeit 2019/20 ist Marie Jacquot Erste Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein. 

Engagements führten sie darüber hinaus u.a. zu den Münchner Symphonikern, dem Recreation-Orchester Graz, dem Staatsorchester Darmstadt, dem Orchester des Theaters Gießen und der Rheinischen Philharmonie Koblenz. In der Spielzeit 2018/19 gab Marie Jacquot mit Begeisterung aufgenommene Debüts beim mdr Musiksommer, beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, am Staatstheater Stuttgart (Cherubinis "Medea“), beim Gürzenich-Orchester Köln und dem Rhode Island Philharmonic Orchestra. 

Weitere Informationen:

Familienstiftung Ernst Edler von Schuch Dresden

In Bewahrung der Erinnerung an den großen Dirigenten Ernst von Schuch (1846-1914), der über 40 Jahre an der Dresdner Hofoper wirkte und als Generalmusikdirektor die königlich-musikalische Kapelle (heutige Staatskapelle) mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen in Dresden zu Weltruhm führte, sieht sich die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch Dresden auch der Förderung junger Orchesterdirigent*innen im Geiste Ernst von Schuchs verpflichtet. 

Mit dem von Brigitte Bela, einer Enkelin Ernst von Schuchs, gestifteten Preis werden junge Nachwuchsdirigent*innen ausgezeichnet. Bei zwei gleichermaßen qualifizierten Kandidat*innen finden soziale Gesichtspunkte Berücksichtigung. Die Auswahl erfolgt in Kooperation mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrates. Die Familienstiftung Ernst Edler von Schuch, gegründet im Oktober 2011, ist bestrebt, mit der Vergabe dieses Förderpreises den dirigentischen Nachwuchs zu unterstützen. Damit soll die Erinnerung an Ernst von Schuch in Dresden verankert und in die Zukunft getragen werden, getreu dem Motto Ernst von Schuchs "Es ist nicht meine Art, stehen zu bleiben“.

Weitere Informationen zur Familienstiftung Ernst Edler von Schuch Dresden finden Sie unter: http://ernst-von-schuch-stiftung.de 

Dirigentenforum des Deutschen Musikrates

Das Dirigentenforum ist das Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland. In den Sparten Orchesterdirigieren und Chordirigieren werden durch Meisterkurse junge Talente gefördert und die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit renommierten Dirigentenpersönlichkeiten ermöglicht. Die Stipendiaten des Dirigentenforums durchlaufen ein umfangreiches Arbeitsprogramm mit professionellen Orchestern und Chören. Die Vermittlung von Assistenzen, Förderkonzerten, Preisen und Stipendien ist weiterer Bestandteil der Förderung. Das Dirigentenforum richtet außerdem den Deutschen Dirigentenpreis in Köln und den Deutschen Chordirigentenpreis in Berlin aus.

Weitere Informationen unter www.dirigentenforum.de

Der Deutsche Musikrat

Der Deutsche Musikrat (DMR) ist der Dachverband des Musiklebens in Deutschland und Träger zahlreicher Förderprojekte. Die Organisation fügt sich zusammen aus dem Deutscher Musikrat e.V. sowie der Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH und vertritt die Interessen von rund 14 Millionen Musizierenden. Das Generalsekretariat des Vereins in Berlin steht für das musikpolitische Wirken des Verbands mit seinen rund 100 Mitgliedorganisationen und 16 Landesmusikräten. Die Projektgesellschaft in Bonn organisiert die zwölf langfristig angelegten Projekte: Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler, Bundesjazzorchester, Bundesjugendorchester, Deutscher Chorwettbewerb, Deutscher Musikwettbewerb, Deutscher Orchesterwettbewerb, Deutsches Musikinformationszentrum (MIZ), Dirigentenforum, Förderprojekte Zeitgenössische Musik, Jugend jazzt, Jugend musiziert und PopCamp. Der DMR wurde 1953 gegründet, hat sich als Mitglied der UNESCO in seinem Handeln der Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen verpflichtet und steht unter der Schirmherrschaft  von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. 

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