Das NRW-Kulturministerium und der Stifterverband fördern an der Robert Schumann Hochschule ein digitales Archiv für musikalisches Hören. Die rund 50.000 Euro stammen aus dem Förderprogramm "Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre“. Die Robert Schumann Hochschule ist damit die einzige der sieben Kunst- und Musikhochschulen in dieser Förderrunde.
Die Idee für das Projekt hatte Prof. Hans Peter Reutter vom Institut für Komposition und Musiktheorie. Er will ein digitales Archiv für musikalisches Ensemblehören aufbauen, um mit den Studierenden "spezifische Arten von Ausführungsfehlern und typische Probleme des Zusammenspiels“ analysieren zu können. Bisher, so Reutter, dominiere in der Gehörbildung das Klavier. Selten kämen Aufnahmen von Orchestern, Chören und Ensembles zum Einsatz. Das setze dem Unterricht enge Grenzen. Mit dem neuen Archiv erhalten angehende Musiker, Dirigenten und Tonmeister eine Fülle von Anschauungsmaterial, um das Gehör optimal auf die unterschiedlichsten "Musiziersituationen“ vorbereiten zu können. Falsche Tonhöhen, spieltechnische Fehler oder eine falsche rhythmische Wiedergabe stehen ebenso auf dem Lernprogramm wie Musizierstil, Ornamentik oder Aufführungspraxis.
Das digitale Hörarchiv soll zunächst im neuen Masterstudiengang "Künstlerische Musikproduktion“ aufgebaut werden. Später soll es allen Lehrenden zur Verfügung gestellt werden. "Mit dem digitalen Archiv gehen wir einen ganz neuen Weg im Bereich E-Learning. Wir verzahnen das Fach Gehörbildung mit der künstlerisch-praktischen Arbeit – am Instrument, mit der Stimme oder im Ensemble.“, betont Prof. Raimund Wippermann, Rektor der Hochschule.
Mit rund zwei Millionen Euro fördern das NRW Ministerium für Kultur und Wissenschaft und der Stifterverband in diesem Jahr das Programm "Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre“. Bei der aktuellen Förderrunde 2019 werden 40 Wissenschaftler bei der Einführung digitaler Lehr- und Lernformate unterstützt.