Der Komponist und Musiktheoretiker Diether de la Motte ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 15. Mai im Alter von 82 Jahren in Berlin gestorben.

Diether de la Motte wurde 1928 in Bonn geboren, studierte Komposition, Klavier und Chorleitung. Von 1962 bis 1981 unterrichtete er an der Musikhochschule Hamburg, wechselte 1982 an die Musikhochschule Hannover und lehrte danach von 1988 bis 1996 in Wien. Seine Bücher „Musikalische Analyse“ (1968), die in viele Sprachen übersetzte „Harmonielehre“ (1976) und „Kontrapunkt“ (1981) sind seit ihrem Erscheinen viel verwendete Grundlagenbücher. Sie haben die Musiktheorie in Deutschland nachhaltig verändert, indem sie die Theorie analytisch ausrichteten und historisch differenzierten.

De la Motte war ein charismatischer Pädagoge. Er hinterlässt eine größere Anzahl von Kompositionen – vokale, instrumentale, szenische Werke –, die sich durch Einfallsreichtum und Originalität auszeichnen. Zu de la Mottes Kompositionsschülern gehören u. a. Manfred Trojahn und Detlef Glanert.